Der Krieg der tiefen Taschen
Die angekündigte Einführung einer Mini-Flatrate durch Altavista hat in Großbritannien die Provider-Landschaft in Bewegung gebracht. Der Suchmaschinen-Betreiber will binnen der nächsten drei Monate einen vollen Internet-Zugang um 16 Euro pro Jahr anbieten.
Die US-Telefongesellschaft NTL hat darauf gestern mit der Ankündigung eines Internet-Zugangs reagiert, der zur Gänze gratis ist - vorausgesetzt, man wickelt Telefongespräche im Wert von 16 Euro pro Monat über NTL ab. Das Unternehmen hat mit Microsoft und France Telecom zwei potente Sponsoren im Rücken. Das Angebot soll ab April gelten.
4,7 Millionen britische Haushalte verfügen gegenwärtig über einen Internet-Zugang. Bis zum Jahr 2004 soll sich die Zahl verdoppeln.

Die britische Caudwell Group, die sich als einheimische Alternative zu den amerikanischen Diensten positioniert, will über ihren Provider 4unet bereits ab nächster Woche einen Internet-Zugang anbieten, bei dem keine Telefonminuten abgerechnet werden.
Heute hat sich auch British Telecom, die größte Telefongesellschaft des Landes, an dem Preiskampf beteiligt. Für 25 Euro Monatsgebühr sollen private Nutzer künftig in den Abendstunden und am Wochenende zeitlich unbegrenzten Zugang zum Netz erhalten. Für eine Nutzung rund um die Uhr werden 49 Euro verlangt.

Der Analyst Miles Saltiel hat den Kampf um Internet-Kunden als den "Krieg der tiefen Taschen bezeichnet", in dem es um die Aufteilung des rasch wachsenden Werbemarktes geht, der sich im vergangenen Jahr in Großbritannien auf rund 80 Millionen Euro verfünffacht hat.