06.03.2000

GERÜCHT.AT

TA-Chef Kasztler angeblich vor Rücktritt

Laut der Dienstag-Ausgabe der Tageszeitung "Die Presse" soll der Generaldirektor der Telekom Austria [TA], Werner Kasztler, bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Donnerstag seinen Rücktritt anbieten.

Gleichzeitig soll auch der restliche TA-Vorstand, mit Rudolf Fischer und den Italienern Claudio Albanese und Alberto Mazzarelli, zur Disposition stehen.

Kasztler, dessen Vertrag noch bis Oktober 2003 läuft, habe seinen Abgang an eine völlige Neuordnung der TA-Spitze geknüpft.

Als Gründe für den möglichen Abgang Kasztlers nennt "Die Presse" dessen Probleme mit der schwierigen Umstrukturierung der TA in Richtung Börsengang, der mit rund 30 Mrd. ATS erwartetem Verkaufserlös die bisher größte Privatisierung in Österreich werden soll. Kasztler habe mit seinem Wunsch nach einer Kapitalspritze für die TA im Zuge des Börsengangs kein Gehör bei der mit der Privatisierung beauftragten ÖIAG gefunden. Dazu soll es atmosphärische Störungen mit der Telecom Italia gegeben haben, die an der TA mit 25,1 Prozent beteiligt ist.

Auch die Auseinandersetzungen mit dem Verband der Internet Service Provider über die Nutzung des Breitbandzugangs ADSL und mit alternativen Festnetzanbietern sollen Kasztlers Position geschwächt haben.

Als aussichtsreichsten Kandidaten für die Kasztler-Nachfolge nennt "Die Presse" Heinz Sundt, den Chef der TA-Tochter Mobilkom, aber auch Ex-Bundeskanzler Viktor Klima und ÖIAG-Vorstand Johannes Ditz.