06.03.2000

AUSVERKAUFT

Lotteriespiel mit Infineon-Aktien

Der Massenansturm auf die Infineon-Aktien hat zu einer Überzeichnung des Angebots allein durch die Privatanleger um mehr als das Siebenfache geführt.

Dies teilte ein Sprecher der Deutschen Bank, die das Emissionskonsortium anführt, am Montag mit.

Der große Andrang der Privatanleger habe selbst das Bankenkonsortium positiv überrascht, erklärte der Sprecher des Kreditinstituts.

Zur Frage, wie viele Aktien der einzelne Anleger erhalten wird, sagte er: "Bei dem Ansturm wird es ein Losverfahren geben müssen."

Die Zuteilung solle aber so fair und transparent wie möglich erfolgen. Deshalb werde die Auswahl wohl durch den Computer per Zufallsgenerator erfolgen. Der Zuteilungsschlüssel wird erst am 12. März festgelegt.

Insgesamt seien mehr als drei Millionen Orders durch die Privatanleger abgegeben worden, sagte der Bankensprecher.

Auch die institutionellen Anleger, also beispielsweise Anlagegesellschaften und Versicherungen, hätten lebhaft Aufträge erteilt. "Weltweit war das Interesse sehr groß."

Analysten rechnen damit, dass die Nachfrage das Angebot an Infineon-Aktien um etwa das Zwanzigfache übersteigen dürfte.

Die Siemens-Halbleitertochter startet am 13. März an der Börse. Seit zwei Wochen können die Anleger die Aktien ordern, die zwischen 29 und 35 Euro kosten sollen.

Die vergünstigte Zeichnungsfrist für Privatanleger endete am vergangenen Mittwoch. Die Orderfrist läuft noch bis zum Freitag [10. März]. "Die Chancen für diejenigen, die jetzt noch ordern, sind jedoch sehr gering", betonte der Sprecher.