06.03.2000

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Qwest bestätigt Übernahmegerüchte

Der US-Telefonkonzern Qwest hat Kaufinteresse eines "großen Telekom-Konzerns" am eigenen Unternehmen und dessen Fusionspartner US West bestätigt, sich dabei aber nicht auf die Deutsche Telekom festgelegt.

In einer am Sonntagabend [Ortszeit] in Denver verbreiteten Firmenerklärung hieß es, es habe bereits entsprechende Verhandlungen gegeben. Eine "Transaktion" werde aber erst dann in Angriff genommen, wenn die Fusion mit US West zu "annehmbaren Bedingungen" auf den Weg gebracht sei.

In der US-Presse wurde die Stellungnahme als Bestätigung für Verhandlungen mit der Deutschen Telekom gewertet; zuvor hatte es aber bereits geheißen, die transatlantischen Fusionsgespräche stockten, weil es Streit zwischen Qwest und US West gebe. Der Qwest-Fusionspartner war von den Verhandlungen mit der Deutschen Telekom offenkundig überrascht worden und hatte befürchtet, Qwest könnte sich zu Gunsten der Telekom aus dem laufenden nationalen Zusammenschluss zurückziehen. Qwest-Chef Joseph Nacchio bekräftigte am Sonntagabend ausdrücklich sein Festhalten an der Fusion mit US West.

Glasfaser-Deal

Amerikanischen und deutschen Presseberichten zufolge ist die Deutsche Telekom vor allem an dem jungen Telekom-Konzern Qwest und dessen hoch modernem Glasfasernetz und weniger an der Regionalgesellschaft US West interessiert.

Die "New York Times" berichtete am Wochenende, der Bonner Ex-Monopolist habe sich angesichts der Komplikationen bei der Suche nach einem passenden US-Partner bereits dem Kabelkonzern Global Crossing zugewandt, der gerade ein weltumspannendes Glasfasernetz errichtet.

Zu den Hintergründen des Übernahmedeals und zu den Auswirkungen auf Österreich [die Deutsche Telekom hält über eine Tochter 91 Prozent an max.mobil und ist mit T-Online.AT einer der großen Provider auf dem österreichischen Markt geworden] siehe "Mehr zu diesem Thema".