17-jähriger Hacker unter Tatverdacht

Die Polizei in Los Angeles hat laut eigenen Angaben einen jugendlichen Hacker verhört, der möglicherweise an den "Distributed Denial of Service Attacks" [DDoS] auf Yahoo, eBay und andere Sites beteiligt war.

Beamte beschlagnahmten den Computer des 17-Jährigen, der in Internetkreisen als "Coolio" bekannt ist. Verhaftet werde er vorerst jedoch nicht, es werde aber geprüft, ob gegen ihn wegen anderer, ähnlicher Straftaten ermittelt werde, erklärte am Donnerstag ein Beamter der Bundespolizei FBI in Washington.

Eingedrungen - ja, aber ...
"Coolio" der in New Hampshire lebt, habe zugegeben, in mehrere Netzwerke eingedrungen zu sein. Beamte des Justizministeriums hatten "Coolio" als einen von mehreren Hackern identifiziert, die für die jüngsten Angriffe auf zahlreiche Internet-Unternehmen verantwortlich gemacht werden.

Wie die Attacken anfingen

Einer von mehreren "Coolios"

Zu den vorübergehend lahm gelegten Firmen zählen das Web-Portal Yahoo, der Online-Buchhändler Amazon, das Auktionshaus eBay, die Shopping-Site Buy.com, der Fernsehsender CNN sowie der Online-Wertpapierhändler ETrade.

Die Ermittler glauben jedoch, dass der 17-Jährige nur einer von mehreren Personen ist, die sich den Aliasnamen "Coolio" zugelegt haben.

"Alt-Star" vor dem US-Senat
Kevin Mitnick, einer der berühmtesten Hacker der USA, zeigte sich überzeugt, dass nicht die Computer, sondern die Menschen die Lücke im System seien. Bei den Einbrüchen in Computersysteme von Firmen wie Motorola oder Nokia sei es ein Leichtes gewesen, Mitarbeitern die Sicherheitscodes zu entlocken, erzählte der 36-Jährige vor einem Senatsausschuss.

Mitnicks Heim im Netz

Wissbegierige Senatoren

Mitnick war am 21. Jänner aus fast fünfjähriger Haft wegen Computer-Piraterie auf Bewährung entlassen worden. Er darf nach eigenen Angaben zurzeit weder Handy noch Computer benutzen und auch nicht als Berater für Computerfirmen arbeiten.

Mit derartigen Einschränkungen sei es ihm fast nicht möglich, einen Job zu finden, sagte der Hacker vor den Senatoren. Diese wollten sich - offenbar alarmiert von den Angriffen auf Yahoo, Amazon & Co - über Möglichkeiten zur Sicherung der Bundes-Computer informieren.