Netzwerk aus der Schachtel
Microsoft und Intel wollen sich mit einem neuen Produkt einen Anteil am gerade entstehenden Markt für "Server Appliances" sichern. Bei diesen Geräten handelt es sich um zweckgebundene, einfach zu administrierende Server, die nur ganz spezifische Aufgaben erledigen.
Die Systeme sollen unter Microsofts Embedded NT laufen, das zu diesem Zweck generalüberholt und als "Windows for Express Networks" repositioniert wird.
Intels neue Maschinen spielen Mail-, File- und Druckserver und stellen die Anbindung ans Internet her.

Zur Zielgruppe der von Intel unter dem Namen "InBusiness Small Office Network" angebotenen Systeme zählen vor allem kleine und mittlere Betriebe, die kostengünstige Lösungen für die Vernetzung von bis zu 25 Arbeitsplätzen suchen.
Intels Produktmanager Kirt Bailey hat das System als "network-in-a-box" bezeichnet. Nach Angaben des Unternehmens soll es möglich sein, den Server auszupacken, ein paar PCs anzustöpseln und binnen einer Stunde ein funktionierendes kleines Netzwerk hinzustellen.
Der Markt für "Server Appliances" soll nach einer Untersuchung von Merrill Lynch bis zum Jahr 2002 auf 16 Milliarden Dollar wachsen. Vor allem den Linux-Systemen werden gute Chancen in diesem Bereich eingeräumt. Die größte Bekanntheit haben die Geräte des US-Herstellers Cobalt erlangt.

Analysten sehen die Produktreihe als Gegenangriff der beiden IT-Giganten Intel und Microsoft auf linuxbasierte Systeme, die sich steigender Verbreitung erfreuen und einer Studie von Dataquest zufolge in drei Jahren einen Marktanteil von 25 Prozent bei den "Server Appliances" haben könnten.
Das InBusiness Small Office Network wird auf einem Rechner mit Celeron-Chip, 64 MB Hauptspeicher, einer 13-GB-Festplatte, einem 56k-Modem und diverser, integrierter Netzwerk-Hardware basieren.
Das Produkt soll ab Mitte März in den USA erhältlich sein und von 1.299 Dollar aufwärts kosten.