Deutsche Telekom überlegt Qwest-Übernahme
Die Deutsche Telekom steht nach amerikanischen Zeitungsberichten mit der US-Telefongesellschaft Qwest und der spanischen Telefonica in Übernahmegesprächen. "USA Today" berichtete am Mittwoch, die Gespräche zwischen Telekom-Chef Ron Sommer sowie Philip Anschutz, der 39 Prozent der Aktien der Qwest Communications International hält, und dem Verwaltungsratsvorsitzenden Joe Nacchio seien in den vergangenen Tagen intensiviert worden.
Auch das "Wall Street Journal" schrieb am selben Tag, dass die Telekom mit Anschutz Gespräche über eine mögliche Qwest-Übernahme geführt habe.
Laut "Wall Street Journal" hat der Bonner Telekom-Konzern in den vergangenen Wochen auch mit der Telefonica SA Gespräche über eine mögliche Übernahme geführt. Eine Vereinbarung zwischen beiden Konzernen sei wahrscheinlich nicht vor den spanischen Wahlen im kommenden Monat zu erwarten. Die Telekom führe auch Gespräche mit der britischen Cable & Wireless Plc. Nach Angaben der US-Zeitung hat die Telekom zudem Interesse an den Telekommunikationsfirmen Global Crossing und PSINET. Die Firmen nahmen zu den Berichten nicht Stellung.

Qwest selbst will die Übernahme der regionalen Telefongesellschaft US West für 36 Mrd. USD wahrscheinlich noch im Sommer endgültig vollziehen. US-West-Chef Sol Trujillo hatte angekündigt, er werde nach der Übernahme durch Qwest abtreten, weil er sich mit Nacchio nicht über Strategiefragen einigen konnte.
Ein Angebot der Deutsche Telekom für Qwest alleine wäre nach der bereits erfolgten Zustimmung der Aktionäre zur Qwest-US-West-Fusion schwierig. Die Deutsche Telekom könne aber mit einem Börsenwert von 230 Mrd. Dollar leicht beide Firmen kaufen, hieß es. Der Gesamtwert der beiden US-Firmen liegt bei 70 Mrd. Dollar. Die Deutsche Telekom hat eine gut gefüllte Kasse, nachdem sie ihre Beteiligung an Global One an die France Telecom verkauft hat. Qwest ist der viertgrößte US-Ferngesprächsanbieter nach AT&T, MCI Worldcom und Sprint.