Österreich-Bilanz der CeBIT
Die politischen Turbulenzen der vergangenen Wochen haben sich auf die Geschäfte österreichischer CeBIT-Aussteller anscheinend nicht negativ ausgewirkt.
Wohl sei die aktuelle politische Lage bei sehr vielen Kundenkontakten Thema gewesen, wie alle befragten Aussteller einvernehmlich erklären. Die Zugangsweise internationaler Besucher sei eher von Belustigung geprägt gewesen als von Sorge - Witze über bekannte österreichische Politiker hatten eindeutig Konjunktur.
Die Angebote österreichischer IT-Unternehmen auf der CeBIT, die heute zu Ende geht, anscheinend auch, denn das Echo war durchaus positiv.
"Hervorragend gelaufen" bei Kapsch
"Hervorragend gelaufen" ist es für Brigitte Herdlicka von Kapsch,
auf dem mit 750 Quadratmetern ohnehin großzügig dimensionierten
Stand sei es des Öfteren eng geworden. Man sei, besonders wegen des
Auftritts "als dezidiert österreichisches Unternehmen", im Vorfeld
"sehr sensibilisiert gewesen", bestätigt hätten sich die
Befürchtungen glücklicherweise nicht.

Stand der Wirtschaftskammer
Der Stand der Wirtschaftskammer hatte zum Leidwesen einiger
Aussteller relativ wenig Laufkundschaft, gut vorbereitete und selbst
an anderen Ständen aktiv geknüpfte Kontakte haben sich allerdings
gelohnt.

"Unser Konzept hat großen Anklang gefunden", sagt Herbert Ivo, Geschäftsführer von IP Software Systems, "denn Software für Knowledge Management war eines der heißesten Themen auf der CeBIT überhaupt."
Allen Befürchtungen zum Trotz waren die Kontakte "fantastisch", eine Vertriebspartnerschaft in Deutschland wurde noch auf der Messe abgeschlossen.
Was gefehlt hat
Gefehlt habe am AT-Stand ein großes Unternehmen mit Showprogramm
als Zugpferd, sagt Ivo. "Uns ist im Unterschied zu anderen die
Laufkundschaft nicht abgegangen. Der Einsatz hier hat sich rundherum
ausgezahlt."

Umsatzpotenziale
Werner Vollauschek, Sales Manager der Schrunser Identec, die mit einem kanadischen Partner drahtlose Transport-Logistik und Produktions-Kontrollsysteme weltweit anbietet, findet das Epithet "ausgezeichnet" für die CeBIT.
Dazu gebracht hat ihn die Aussicht auf ein hier aufgetanes "Umsatzpotenzial von mehreren 100 Millionen ATS".

Letztlich das Geschäft
Thomas Warwaris, der für das Linzer Unternehmen Hamberger Software auf der CeBIT war, war "hoch zufrieden". Das Thema Politik habe im Small Talk mit Business-Kunden sogar genützt, die sich von amüsiert bis leicht bedauernd äußerten.
Die Branche sei zwar eher liberal eingestellt, so Warwaris weiter, Politik werde nicht ganz so ernst genommen, letztlich gehe es ums Geschäft.
Einige österreichische IT-Firmen größeren Formats, die bereits Filialen in Deutschland unterhalten, traten nicht dezidiert als österreichische Unternehmen auf.