25.02.2000

HINTERGRUND

Bildquelle: Photo Disc

Verabredung zum Selbstmord via Newsgroup

Der über die Newsgroup alt.suicide.holiday verabredete gemeinsame Selbstmord eines Norwegers und einer Österreicherin hat dem Usenet wieder einmal jene Art von Medienaufmerksamkeit beschert, die sich die Benutzer am wenigsten wünschen.

Vom Erfolg des World Wide Web überstrahlt, fristet das Usenet heute eher ein Schattendasein. Wenn es gelegentlich doch ins Zentrum medialer Aufmerksamkeit gerät, dann meist unter negativen Vorzeichen - als Ort, wo Anleitungen zum Kindermißbrauch und Basteln von Bomben kursieren.

Bedingungslose Meinungsfreiheit

Dabei ist das Usenet in erster Linie geprägt vom Wunsch der Community nach einem unzensurierten Forum für ihre weitgehend herrschaftsfreien Diskurse. In keinem Teil des Internet wird die Meinungsfreiheit so hochgehalten wie im selbstorganisierenden Usenet.

Zum Grundkonsens der Usenet-Benutzer gehört die Überzeugung, dass Zensur im Endeffekt mehr Schaden anrichtet als die Inhalte, die es zu unterdrücken gelte.

Information außer Kontrolle

Der immer wieder auftauchenden Forderung nach einer Kontrolle des Usenet steht auch dessen zugrundeliegende Technologie entgegen. Postings in Newsgroups werden von tausenden, rund um die Welt verteilten News-Servern gespiegelt, die ständig miteinander kommunizieren und Inhalte abgleichen.

FuZo-Disclaimer

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