Run auf Infineon-Aktien
Der Ansturm der Anleger auf die Aktien des Chip-Herstellers Infineon überrascht momentan selbst das Unternehmen.
Bei der Infineon AG gingen in den letzten Tagen vor Start der Zeichnungsfrist 220.000 Anfragen interessierter Anleger ein.
"Mit einem so großen Interesse hätten wir nicht gerechnet", sagte eine Sprecherin der Infineon AG. Allein bei der Münchner Stadtsparkasse kamen an den ersten beiden Tagen fast 20.000 Kunden an die Schalter, um die Aktie zu zeichnen.
Der Andrang sei größer als beim Börsengang der Telekom 1996. Bis zum Ende der Zeichnungsfrist am 10. März rechnet das Kreditinstitut mit einer drei- bis fünffachen Überzeichnung der zwischen 29 und 35 Euro teuren Aktie. Auch andere Banken berichteten über starkes Interesse ihrer Kunden.

Mit einem Platzierungsvolumen zwischen fünf und sechs Milliarden Euro handelt es sich nach dem der Telekom um den zweitgrößten Börsengang in Deutschland.
Ein Drittel der Aktien soll Privatanlegern zugeteilt werden. Noch sei nicht klar, wer im Falle einer Überzeichnung wie viele Aktien bekomme, sagte der Sprecher der Stadtsparkasse.
Privatanleger, die sich bis zum 1. März für die Aktie entscheiden, können mit einem Rabatt von einem Euro rechnen. Der endgültige Ausgabepreis wird am 12. März fest stehen. Einen Tag später startet die Infineon-Aktie an den Börsen in Frankfurt und New York.
Angeboten werden zunächst 173 Millionen Aktien, die größtenteils aus dem Siemens-Bestand stammen. Weitere 19 Millionen stehen als Reserve zur Verfügung. Nach dem Börsengang wird Siemens noch rund 71 Prozent an Infineon halten.