Linux in Österreichs Unternehmen
Linux, von internationalen Sites wie Etoys, Real Networks und Deja News bereits erfolgreich im Einsatz, zieht auch langsam in Österreichs Unternehmen ein. Kleine IT-Schmieden schwören auf das freie Betriebssystem und bringen es auch in Klein- und Mittelunternehmen.
Edmund Humenberger von der g.a.m.s. hat die Entwicklung mitverfolgt: "Es wird immer häufiger von Kundenseite aus nach Linux gefragt. Die Stabilität und der Vorteil bezüglich Lizenzkosten hat sich sogar bis in die Entscheidungsträger-Ebene herumgesprochen". Mittlerweile macht das Unternehmen ein Drittel seines Umsatzes mit Linux-Lösungen.
"Früher haben wir unser Geld beinahe ausschliesslich mit Netzwerksoftware für Telekom-Unternehmen [z.B. Deutsche Telekom] verdient", so Humenberger. "Jetzt steigt der Anteil von Linux-Projekten überproportional". Die Kunden interessiere allerdings das Argument der Lizenzkosten weniger. Sie seien vielmehr an der Zuverlässigkeit des freien Betriebssystem interessiert.
g.a.m.s.Ludwig Cibulka, Geschäftsführer der Wiener IT-Schmiede Cubit, sieht das anders. "Vor allem Klein- und Mittelbetriebe haben ein Problem mit den hohen Lizenzkosten. Allein für simples Fileserving muss der Kunde für NT Server ordentlich löhnen". Unter Linux sei dies mit Samba lizenzmässig gratis zu realisieren. Auch im generellen TCP/IP-Bereich muss für NT-Leistungen [Proxy, DNS-Server, manche Webserver, etc.] extra gezahlt werden.
Business Linux in ÖsterreichBeide sehen die im Vergleich zu Windows NT eher noch geringe Verbreitung weniger mit dem Bekanntheitsgrad, sondern mit dem Mangel an qualifizierten Fachleuten begründet. "Es gibt bereits eine vergleichsweise grosse Anzahl an NT-Administratoren. Qualifizierte Linux-Spezialisten sind allerdings rarer und oft nicht in den Unternehmen vertreten", meint Humenberger. "EDV-Leute fühlen sich schnell bemüssigt, sich als firm in der NT Administration auszugeben. Ob das stimmt oder nicht, merkt man oft erst im Nachhinein", setzt Cibulka von der Cubit sogar eins drauf.
Die Cubit wurde im Herbst 1999 von Ex-Yline-Leuten unter der Führung von Ludwig Cibulka gegründet. Der Umsatz setzt sich zur Zeit zu 100 Prozent aus Linux-Projekten zusammen. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz auf 14 Millionen ATS verzehnfacht werden. Auch Branchenriesen wie IBM und Hewlett-Packard zählen zu den Cubit-Kunden.
CubitKürzlich hat die Cubit als Mitgründer die "eNition AG" erschaffen, deren erklärtes Ziel es ist, Internetprojekten auf die Beine zu helfen. Jüngstes Projekt ist
Austrostocks.com, das gerade im Entstehen ist.
