IT-Firmen gegen Isolierung Österreichs
In einem offenen Brief haben heute, Montag, die Geschäftsführer von zehn österreichischen Unternehmen aus den Branchen Informationstechnologie und Kommunikation die neue Bundesregierung aufgefordert, "alle nötigen Schritte zu unternehmen, um die drohende Isolation unseres Landes zu verhindern."
Grund sind Befürchtungen über wirtschaftliche Folgen der politischen Isolierung Österreichs, die für manche Firmen bereits eingetroffen sind.
"Beschämende Reaktionen"
"Schon jetzt werden Investitionen ausländischer Unternehmen zurückgestellt und Budgets von Partnern eingefroren. Wir erleben bereits Reaktionen von
Geschäftspartnern, die für uns als österreichische Unternehmer beschämend sind" heißt es in der Erklärung.

"Unsichere soziale und politische Lage"
"Wenn ein langjähriger, ausländischer Partner in einer lapidaren E-Mail mitteilt, dass 'auf Grund der unsicheren sozialen und politischen Lage das Österreich-Budget für heuer eingefroren' wird, sollte das nicht nur für uns ein Alarmzeichen sein" , sagt einer der unterzeichneten Geschäftsführer, der nicht genannt werden will.
Mit einem Schlag sei ein Auftrag im Wert von einer Million DM weggebrochen, mit dem man fix gerechnet habe. Damit sei mehr als ein Drittel des geplanten Jahresumsatzes für das Jahr 2000 dahin.
Absurdes auf der CeBit
"Wenn wir auf der CeBit am Donnerstag unser Produkt erstmals
international vorstellen", sagt Ruedi Pressler, einer der Verfasser
des offenen Briefs, werde das "nicht einer gewissen Absurdität
entbehren. Wir verkaufen Kommunikations-Software, die besonders dazu
geeignet ist, internationale Firmen mit vielen Standorten zu
vernetzen und ihre Kommunikation zu optimieren."

Bestimmt nicht an die große Glocke hängen werde man in Hannover, dass dieses Tool aus einem Land stammt, das in der EU politisch isoliert ist.
Auch andere IT-Aussteller aus AT, so Pressler weiter, legten keinerlei Wert darauf, als dezidiert österreichische Firmen in Hannover aufzutreten.
Eine Anfrage der FutureZone im Büro des Bundesministers für wirtschaftliche Angelegenheiten läuft.
