Europäische Banken entdecken E-Commerce
Zahlreiche europäische Banken sind derzeit dabei, ernsthaft in den E-Commerce einzusteigen, also ihre Online-Bankingfunktionen mit Groß-Investitionen und strategischen Allianzen mit Netzanbietern in das Online-Business fest zu integrieren.
Die Erklärungen hören sich dabei zwar recht einförmig an, aber die Banken haben auf jeden Fall gut gefüllte Kriegskassen und sind offenbar fest entschlossen im Netz wirklich groß mitzuspielen.
Nachdem letzte Woche die Commerzbank eine enge Zusammenarbeit ihrer Internet-Tochterfirma comdirect mit T-Online verkündet hat, die Dresdener Bank sogar "Milliarden-Investitionen" ankündigte und Die Erste Bank gleich mit einem eigenen "virtuellen Marktplatz" ins Netz geht, werden jetzt die Deutsche Bank und die HypoVereinsbank im großen Massstab in Online-Aktivitäten investieren.
Die Erste Bank plant für ihre Kunden aus dem Sparkassensektor einen "virtuellen Marktplatz" und wird dazu ein neues Internet-Zahlungssystem vorstellen. Noch im laufenden Jahr soll ein "Portal" errichtet werden, das Leistungen von der Bestellung bis zur gesicherten Zahlung und Logistik anbietet. T-Online und comdirect werden Aktienpakete der austauschen.

Die Deutsche Bank will zu ihrer Kooperation mit Yahoo! noch weitere Bündnisse eingehen - nach Brancheninformationen plant das Geldhaus "milliardenschwere" Investitionen ins Netz.
Mit einer Reihe von Partnern wolle die Deutsche Bank zu "einem der mächtigsten Akteure im Internet" aufsteigen.
Die Bank dürfte heute im Laufe des Tages die Kooperation mit AOL offiziell verkünden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, die Deutsche Bank werde dazu noch eine umfassende Zusammenarbeit mit SAP bekannt geben.
AOL soll ein zentraler Vertriebskanal für die Bank im Internet und über Mobiltelefone werden. Zu den wichtigsten gemeinsamen Produkten zählten der Online-Aktienhandel und elektronische Bankgeschäfte.

Bisher ohne großen Onlinepartner [Die in de. auch knapp geworden sind], dafür aber mit gut gefüllter Kriegskasse will die HypoVereinsbank ins Netz: Bis Ende dieses Jahres sollen rund 100 Millionen Euro in eine neue Internetstrategie investiert werden.
Die Bank will ihren Kunden künftig in allen Banksparten - vom klassischen Privatkundengeschäft über den Immobilienservice bis hin zur Vermögensbetreuung und zum Firmengeschäft für den Mittelstand - einen Internet-Auftritt anbieten.
Umgesetzt werden soll die Strategie von der Projektgruppe "Webpower", für die am Wochenende der Startschuss gegeben wurde.
