Shift und Ctrl für Pizza
Mit der CeBIT, die am Donnerstag in Hannover beginnt, wird der Trend zu Surfstationen ohne Festplatte und andere Anwendungen Europa erreichen.
Zunächst werden sie als Set-Top-Boxen für den Fernseher [Ab 350 Euro] oder in Form aufgerüsteter Telefone [Ab 150 Euro] kommen, für den Sommer haben zahlreiche Firmen [Darunter Microsoft, Intel, Compaq und Acer] eigene Surf-Only-Stationen angekündigt, ein Markt der bisher eher kleinen Anbietern überlassen wurde.
Die Surf-Only-Stationen verzichten auf alle Elemente herkömmlicher Computer, die für konsum-orientierte Netzanwendungen nicht unbedingt notwendig sind, also auch auf die Festplatte. Dadurch werden sie natürlich enorm preiswert, sind aber nicht einmal für einfache andere Anwendungen wie Textverarbeitung zu gebrauchen.

Die abgespeckten Surf-Only-Stationen kommen mit fix installierten Programmen, dazu haben sie zahlreiche Short-Cut-Keys, zum Beispiel zum Mail-Abrufen oder für Wetter- und Börsensites - die selbstredend vom Gerätehersteller betrieben werden.
Eines der ersten und in den USA schon weit verbreiteten Geräte, der "iOpener" von Netpliance, hat sogar eine Pizza-Taste, die direkt zur Bestellsite führt.
Mit den Geräten will die Industrie einerseits alle, denen der Umgang mit einem PC zu kompliziert ist, oder die dessen Funktionsspektrum einfach nicht benötigen, ins Netz bringen.
Andererseits haben die ersten Erhebungen unter den Kunden von Surf-Only-Stationen in den USA ergeben, dass viele Computer-Besitzer sich die Geräte zusätzlich anschaffen: Da das Booten und Starten der Programme wegfällt, sind sie in vielen Situationen praktischer als der Netzzugang über den Rechner.
Netpliance bietet mit seiner Surfstation "iOpener" ein Gerät an, das das Netz nach Firmenangaben "geschrumpft und verpackt" hat, dafür kostet es auch nur rund 100 Euro. "All the fun of the internet without a computer" läuft mit einem 200-MHz Intel Celeron Prozessor - unter Linux.
