Satelliten-Handynetz Iridium vorerst gerettet
Das Überleben des finanziell stark angeschlagenen Satellitentelefonnetzes Iridium ist für die kommenden Wochen gesichert. Das New Yorker Insolvenzgericht habe einer Übergangshilfe in Höhe von fünf Millionen Dollar zugestimmt, erklärte das Unternehmen, das im vergangenen August Konkurs angemeldet hatte.
Der Betrag wird demnach vom Investmenthaus Eagle River Investments und dem an Iridium beteiligten US-Geräte- und Chiphersteller Motorola bereitgestellt. Damit sei der Betrieb des weltumspannenden Satellitentelefondienstes zumindest bis zum 6. März gesichert. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wird eine Investorengruppe unter Führung von Eagle River demnächst ein Angebot für den Kauf von Iridium vorlegen.

Iridium war im November 1998 als eines der ehrgeizigsten Projekte der Telekommunikationsgeschichte an den Start gegangen. Es sollte den Traum von der globalen Erreichbarkeit verwirklichen: Ob im Amazonas-Dschungel oder am Südpol, von jedem Punkt der Erde können die Kunden des Konsortiums über Satellitenhandys Telefongespräche führen.
Die rasante Entwicklung auf dem herkömmlichen Mobiltelefonmarkt machte dem ehrgeizigen Projekt jedoch einen Strich durch die Rechnung. Angesichts stetig sinkender Telekommunikationskosten und der Ausdehnung herkömmlicher Handy-Netze auf weite Teile der Welt konnte das Unternehmen nur wenige tausend Kunden gewinnen und deshalb die hohen Einstandskosten und den Unterhalt des Satellitennetzes nicht decken. Motorola hält 18 Prozent an Iridium.