18.02.2000

ILLEGAL

Staatsanwaltschaft prüft Flood-Attacken

Die Staatsanwaltschaft Hannover prüft, ob die Daten-Attacke des Hackers "Mixter" einen Straftatbestand darstellt.

Zurzeit laufe aber kein Ermittlungsverfahren gegen den 20 Jahre alten Computerfreak aus Hannover, der sich selbst als "Mixter" bezeichnet, teilte Behördensprecherin Jutta Rosendahl mit.

"Mixter" hatte in einer E-Mail eingeräumt, die Software "Tribe Flood Network" [TFN] geschrieben zu haben. Damit können Internet-Angebote mit einer Flut von Daten beschossen werden, bis die Computer zusammenbrechen. Hacker hatten TFN in der vergangenen Woche vermutlich benutzt, um unter anderem das Internet-Portal Yahoo, den Nachrichtendienst CNN, den Online-Aktienhändler E*Trade und den Buchhändler Amazon stundenlang lahm zu legen. Das FBI hatte das Programm von "Mixter" als eines der möglichen Angriffsprogramme genannt.

Zu prüfen ist nach Auskunft der Staatsanwaltschaft, ob nur zivilrechtliche Ansprüche gegen den Urheber des Angriffsprogramms gestellt werden können oder ob es eine Straftat darstellt.

"Mixter" will gleichzeitig mit seinem Programm TFN auch ein Reparaturprogramm angeboten haben, mit dem man die Datenflut stoppen und den Schaden begrenzen kann. Zudem soll er per E-Mail darauf hingewiesen haben, dass die Anwendung von TFN illegal ist. Welche rechtlichen Folgen dies für "Mixter" haben kann, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft ebenfalls Gegenstand der Prüfung.