Deutsche Telekom wird Multimedia-Konzern
Das Muster der Fusion zwischen AOL und Time Warner - Internet-Provider und Filmkonzern - wird auch für Europa aktuell. Wie die Deutsche Telekom [DTAG] am Mittwoch in Bonn mitteilte, wird sie künftig 51 Prozent an einem Film- und Online-Joint Venture mit dem Münchner Filmhändler Leo Kirch halten.
Ziel der Partnerschaft sei die Entwicklung von Hard- und Software für "TV-orientierte Multimedia-Plattformen", die über das Fernsehgerät den Zugang zu Internet-Inhalten, Multimedia-Diensten und "Video on demand" ermöglichen soll.
Zum Einsatz kommen soll dabei die vom Kirch-Unternehmen Beta Research entwickelte d-box für das digitale Fernsehen.

500 Millionen Euro
Laut Presseberichten soll das Unternehmen fast eine halbe Milliarde Euro für die Beteiligung zahlen. Die Telekom bringt in das Joint Venture die Unternehmen Multimedia Software Dresden, Home Infotainment Center [HIC] sowie die T-Nova GmbH [Darmstadt] ein.
Weiters übernimmt die Deutsche Telekom den drittgrößten französischen Online-Anbieter Club Internet.
Wie das Unternehmen am Mittwoch in Bonn mitteilte, wird die französische Lagadere-Gruppe über einen Aktientausch 99,9 Prozent ihrer Club-Internet-Anteile an die Telekom-Tochter T-Online abgeben. Lagadere erhalte im Gegenzug eine Beteiligung von 6,5 Prozent an T-Online.

T-Online Austria als erster Schritt
Das deutsche Unternehmen betonte, nach dem Start von T-Online Austria sei die Übernahme in Frankreich ein weiterer wichtiger Schritt in der Internationalisierungs-Strategie von T-Online.
Mit 380.000 Kunden liegt Club Internet in Frankreich derzeit hinter Wanadoo des Ex-Monopolisten France Telecom und AOL-Compuserve France von America Online, Bertelsmann und Cegetel.
