Der gläserne Konsument rückt näher
"eBusiness as usual?" fragt das deutsche IT-Unternehmen Sevenval auf seiner Homepage, "dann achten Sie doch mal auf unsere URL."
Tatsächlich bekommt jeder Besucher auf der Sevenval-Seite eine eigene Identifikationsnummer zugewiesen, die der Browser als Bestandteil der www-Adresse versteht.
Da für diese Art des User-Trackings die Namensauflösungs-Mechanismen des www verwendet werden - alle Zusätze vor dem eigentlichen Domainnamen werden auf diesen umgelegt [z.B. http://futurezone.orf.at auf orf.at] - kann der Benutzer diese Identifikationsmöglichkeit einfach abstellen.
Sevenval benützt diese so genannten "virtual domains" nicht für eine Untergliederung der eigenen Site, sondern dazu, jedem Besucher eine 33-stellige ID zu verpassen, die über den so genannten Referer-Mechanismus an die nächste www-Adresse weitergegeben wird.

So funktioniert das Tracken
Aus www.sevenval.com wird so http://x56ca...20aadf.sevenval.com, beim Weiterklicken auf Yellostrom, einen der Kunden von Sevenval, wird die ID gleich mitgeliefert:
http://x56ca...420aadf.yellostrom.de/
Noch sei das Feature anscheinend nicht implementiert, sagt ein Entwickler, der das Tracking-Projekt untersucht hat, doch sei es sehr einfach möglich, diese Identifikationsnummern "persistent" zu machen. Damit bekäme jeder User bei jedem Besuch auf einer der angeschlossenen Sites stets dieselbe ID.
Das Kapitel "Sicherheit" auf der Site von Sevenval legt nahe, dass dieses Feature
~ Link: zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts der Software ist.
Das persönliche Profil
Sobald er dann mit einer Kreditkarte bezahlt oder an einem Gewinnspiel teilnimmt, ist der Benutzer auch namentlich bekannt und in seinen Bewegungen im Netz eindeutig identifizierbar. Ein Profil seiner Interessen und Kauf- und sonstiger Lebensgewohnheiten kann erstellt werden
Der Patch
Weil freilich im Internet für so gut wie jede Programmierung ein
Gegenprogramm entsteht, ist ein Patch gegen diese Art von
Durchleuchtung der Konsumenten bereits erstellt.

FuZo-Disclaimer
Um regelmäßig wiederkehrende Anfragen zu einem ähnlichen Thema, das aber mit Tracking sehr wenig zu tun hat, zu beantworten:
Das so genannte "Session Cookie" in der FutureZone dient dazu, für die OEWA-Statistik die Zahl der so genannten Visits zu eruieren. Das Cookie erlischt beim Verlassen der FutureZone wieder, wird nirgendwo gespeichert oder gar verknüpft.
Da viele Stories mehrmals upgedatet werden, bringt ein Suffix wie "&tmp=74276" am Ende jedes FuZo-URL Ihren Proxy-Server dazu, die jeweils aktuelle Version des Dokuments zu laden.