15.02.2000

45,5 MRD EURO

Bildquelle: waldt

US-Händler übernehmen E-Kommerz in EU

Nach einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group [BCG] machen amerikanische Unternehmen derzeit rund 20 Prozent des europäischen E-Commerce-Geschäfts.

Obwohl der europäische Online-Handel schnell wächst [1999 um rund 200 Prozent], liegt er in seiner Entwicklung um etwa zwei Jahre hinter dem amerikanischen zurück.

Während sich europäische Unternehmen gerade erst mit dem Markt vertraut machten oder versuchten erste Claims abzustecken, seien US-Firmen schon um Auslandsmärkte bemüht - und hier in erster Linie um den lukrativen europäischen.

In der Schaffung einer EU-TLD [Top-Level-Domain], die von vielen Unternehmen als Zeichen und Voraussetzung für einen gesamteuropäischen Online-Handel gefordert wird, zeichnet sich derzeit eine längere bürokratische Prozedur ab, die wahrscheinlich zwei Jahre dauern dürfte, bis ein formaler Antrag bei der ICANN gestellt wird.

Momentan machen Reisen, Bücher, CDs, Finanzdienstleistungen, Computer-Hard- und -Software 75 Prozent des OnlineHandels aus. In Europa wird 2000 ein Volumen von 45,5 Milliarden Euro erwartet.

BCG sieht dieses Jahr als "das entscheidende" für die europäischen Online-Händler, da sie durch ihre Wachstumsdynamik den - mit mehr Kapital und Know-how ausgestatteten - US-Händlern Paroli bieten könnten.

Händler, die sowohl online als auch auf klassischen Vertriebswegen verkaufen, machen derzeit rund zwei Drittel des E-Commerce-Geschäfts, reine Online-Händler ein Drittel.

Norwegen, Finnland, Dänemark, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden stellt die BCG gute Noten in der E-Commerce-Entwicklung aus. Schlusslichter seien in Europa Portugal, Italien und Spanien.