Streit um Flatrate in Deutschland
Der Onlinedienst AOL Europe hat die Deutsche Telekom aufgefordert, auch anderen Anbietern die Einführung eines Pauschaltarifs zu ermöglichen.
"Wir begrüßen die Initiative des Bundeskanzlers, das Internet in Deutschland zum Massenmedium zu entwickeln. Wir gehen jedoch davon aus, daß die von der Deutschen Telekom in groben Umrissen angekündigten Tarifmodelle nicht nur für Kunden des Tochterunternehmens T-Online, sondern auch für alle anderen Online- und Internetanbieter in Deutschland gelten werden", sagte AOL-Sprecher Frank Sarfeld.
Zuvor hatte Ron Sommer, der Vorstandschef der Deutschen Telekom AG, für die rund 4,2 Millionen T-Online-Kunden einen monatlichen Pauschaltarif angekündigt. Damit könnten die Abonnenten von T-Online das Internet rund um die Uhr ohne zeitliches Limit nutzen. Die "Full Flatrate" für den Telekom-eigenen T-Online-Dienst werde weniger als 100 Mark pro Monat kosten und noch in der ersten Hälfte dieses Jahres eingeführt [die FutureZone berichtete].
Sarfeld betonte, AOL habe als erstes Internet-Unternehmen in Deutschland die Einführung einer Flatrate gefordert, werde aber durch das Ortsnetzmonopol der Deutschen Telekom an der Umsetzung gehindert.
Dabei verwies er auf ein Gutachten der Monopolkommission der Bundesregierung vom November 1999. Darin werde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Bereich der Telekommunikation insgesamt noch kein funktionsfähiger Wettbewerb herrsche und eine strikte Regulierung des marktbeherrschenden Anbieters im Verbraucherinteresse unbedingt erforderlich sei.