Gartner warnt vor Umstieg auf Windows 2000
Der Softwarekonzern Microsoft hat am Freitag innerhalb nur eines Tages 400 Milliarden ATS an Börsenwert verloren - genug, um Österreichs Budgetloch zu stopfen. Grund war ein scharfer Wind, der Microsoft kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Betriebssystems Windows 2000 entgegenblies.
Die Microsoft-Aktie verlor 5,72 Prozent auf 99,9 US-Dollar. Mit 57,6 Millionen gehandelten Aktien war Microsoft vor Dell und Cisco die meistgehandelte Aktie an der Nasdaq.
Die renommierte Gartner Group hat eine Studie veröffentlicht, der zufolge ein Viertel aller Unternehmen bei dem Wechsel auf Windows 2000 Probleme bekommen werden, da die existierende Software nicht hundertprozentig kooperieren würde. Dies ist insofern eine ernste Warnung, als Windows 2000 eigentlich speziell für Geschäftskunden entwickelt wurde.

Die Gartner Group wiederholte ihre Empfehlung, mit dem Upgrade von Windows 2000 auf das erste Servicepack zu warten. "Damit bieten wir keine großartige Neuigkeiten. Wir halten unsere Empfehlung schon seit einiger Zeit aufrecht", meint Michael Gartenberg, der Autor der Studie.
Börsenanalysten sehen die Entwicklung allerdings gelassen. Mit jeder neuen Version eines Betriebssystems gäbe es Kompatibilitätsschwierigkeiten, so der Tenor.

Dafür sind die Analysten besorgter über die Aussagen Michael Dells, Chef des Computerriesen Dell Computers.
Er wies darauf hin, dass das freie Betriebssystem Linux ständig an Bedeutung gewinnen würde und dass Businesskunden den Wechsel auf Windows 2000 nicht überstürzen sollten. "Wir sehen keine steigende Verkaufszahlen durch Windows 2000", meinte Michael Dell.