Telekom, Chello und Prozesse
Der Telekom Austria [TA] wird vorgeworfen, in ihrem aktuellen Katalog weiterhin mit Minutentarifen zu werben, obwohl sie nach Impulsen abrechnet. Das kritisierte der alternative Festnetzbetreiber UTA am Montag.
Dem Kunden werde damit vorenthalten, dass er wegen der Impulsabrechnung signifikant mehr bezahlen müsse als in den Minutentarifen angegeben, da immer der volle Impuls verrechnet werde, auch wenn ein Gespräch nur wenige Sekunden dauere.
Dadurch verstoße die TA weiterhin gegen die vom Wiener Handelsgericht im Herbst 1999 erlassene einstweilige Verfügung, die ein derartiges Werbeverbot für die TA vorsehe.
Die meisten alternativen Festnetzanbieter rechnen derzeit nach Sekunden ab.
Die UTA habe seither insgesamt neun Anträge auf Exekution gestellt, gegen die TA seien bereits Strafen in der Höhe von rund 300.000 ATS [21.802 Euro] verhängt worden.
Mailausfälle bei Telekom und Chello
Weiterhin "massive Probleme bei Mailservern" der Telekom-Austria-Tochter A-Online und des Telekabel-Internetdienstes Chello hat der Verein für Konsumenteninformation [VKI] geortet.
Kunden würden sich beschweren, dass sie tagelang keine E-Mails erhalten bzw. die Mailserver nicht erreichbar sind, teilte der VKI am Montag mit. Kunden hätten daher Anspruch auf entsprechende Preisminderung.
Sollten keine "kulanten Lösungen" gefunden werden, drohe den Providern "ein Musterprozess".
Schadenersatz
Wer durch den Ausfall der Mailserver materielle Schäden erleide, könne den Ersatz dieser Schäden aus dem Titel des Schadenersatzes verlangen, sofern den Provider ein Verschulden treffe.
Ständige Leistungsstörungen würden außerdem außerordentliche Vertragskündigungen rechtfertigen, auch wenn Mindestvertragsvereinbarungen bestehen sollten.
Der VKI empfiehlt allen Betroffenen, die Probleme zur Beweissicherung genau zu protokollieren.