Japans NTT DoCoMo an Orange interessiert
Nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone will der japanische Mobilfunk-Anbieter NTT DoCoMo für den zum Verkauf stehenden britischen Anbieter Orange nach Presseberichten 35 Milliarden
Dollar bieten. Wie die britischen Zeitungen "Sunday Business" und "The Sunday Times" berichteten, will der japanische Konzern entweder einen Mehrheitsanteil an der Mobilfunkgesellschaft erwerben oder Orange über eine strategische Allianz mit einem europäischen Anbieter einbinden.
Orange muss im Zuge der Fusion zwischen Mannesmann und Vodafone aus kartellrechtlichen Gründen abgetrennt werden. Mannesmann hatte im Herbst für knapp 420 Milliarden ATS die Kontrolle über Orange erworben.

In Europa hatten sowohl der französische Mischkonzern Vivendi, der mit Vodafone eine Internet-Allianz angekündigt hat, wie auch die niederländische KPN Interesse an Orange signalisiert. Den Presseberichten zufolge könnte NTT DoCoMo versuchen, mit einem der beiden Anbieter eine Allianz einzugehen, um ein Gegengewicht zu Vodafone auf dem Weltmarkt zu schaffen. Orange nimmt den dritten Rang auf dem britischen Markt ein.
Mannesmann und Vodafone hatten sich am Freitag nach einer monatelangen Übernahmeschlacht auf eine einvernehmliche Fusion verständigt. Dabei wird Vodafone 50,5 Prozent an dem neuen Unternehmen halten und Mannesmann 49,5. Die niederländische KPN hatte im Dezember bereits den Zuschlag für den Vodafone-Anteil an dem drittgrößten deutschen Mobilfunkanbieter e-plus erhalten, den der britische Konzern nach der Fusion mit dem US-Anbieter AirTouch verkaufen musste.