04.02.2000

NAMENLOS

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Details der Rekord-Fusion

In der gestrigen prinzipiellen Einigung auf eine Fusion hat sich Vodafone verpflichtet, die Mannesmann-Festnetzaktivitäten nicht zu veräußern.

Vodafone-Chef Gent zeigte sich zuversichtlich, dass der Zusammenschluss der beiden Unternehmen "uns in die Lage versetzen wird, zügig einen Weltmarktführer im Bereich der mobilen Multimediakommunikation aufzubauen".

Der neue Konzern, für den noch kein Name genannt wurde, soll mit dem britischen Newbury und Düsseldorf zwei Konzernzentralen in Europa haben.

Mannesmann und Vodafone hatten sich nach zweitägigen Verhandlungen gestern grundsätzlich auf eine Fusion geeinigt. Demnach wird der deutsche Konzern künftig mit 49,5 Prozent an dem neuen Unternehmen beteiligt sein und Vodafone mit 50,5 Prozent.

Vodafone AirTouch hat sein Umtauschangebot an die Aktionäre des deutschen Konzerns bis zum 17. Februar verlängert.

Aktionäre können an diesem Tag bis 24.00 Uhr ihre Anteile für jeweils 58,96 Vodafone-Papiere eintauschen. Vodafone-Chef Chris Gent betonte, auch die Aktionäre, die ihre Anteile bereits zum Tausch eingereicht haben, würden von den Bedingungen des "verbesserten Umtauschangebots" profitieren.

Vodafone hatte zunächst 53,7 Vodafone-Anteile für eine Mannesmann-Aktie geboten. Den Wert seines nachgebesserten Angebots gab Vodafone nun mit 181,4 Milliarden Euro an.

Mannesmann-Chef Klaus Esser wird laut Vodafone das deutsche Unternehmen als Vorstandsvorsitzender bis zur Integration weiterführen und nach der Abspaltung der Industriebeteiligungen seinen Posten abgeben und Vizechef des Vodafone-Verwaltungsrates ohne direkten Eingriff in die Tagesgeschäfte werden. Vodafone stelle sich ausdrücklich hinter Essers Plan, die Industriesparten Engineering und Automotive Mitte des Jahres an die Börse zu bringen. Vodafone werde seinerseits auch eine "Neupositionierung des Röhrengeschäfts weiterbetreiben".

Das neue Gemeinschaftsunternehmen wird gemeinsam über einen Einstieg in den Online-Dienst AOL Europe verhandeln.

"Was wir früher als Konkurrenten gemacht haben, können wir nun gemeinsam tun", sagte Vodafone-Sprecher Clarke Richard am Donnerstag in Düsseldorf.

Die französische Mediengruppe Vivendi hat die angekündigte Fusion zwischen Vodafone und Mannesmann begrüßt. Vivendi und Vodafone hatten am vergangenen Wochenende eine Internet-Allianz angekündigt.

Vivendi will seine Telekommunikationsbeteiligungen Cegetel und SFR nicht verkaufen. Das Unternehmen wolle im Gegenteil in den kommenden Jahren sein Vorkaufsrecht bei diesen Gesellschaften ausüben.