01.02.2000

NIX FIX IP

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AON-Complete aus, ADSL-Angebot verbessert

Eine mit zwei Vorständen und anderem Führungspersonal der Telekom Austria besetzte Runde nahm am Dienstagabend Stellung zu den enormen Problemen vor allem beim ISDN-Pauschalzugang AON-Complete.

Nach einem vorläufigen Verkaufsstopp des Produkts in Wien - die FutureZone berichtete - wird das Paket am 4. Februar auch im übrigen Österreich nicht mehr verkauft.

"Aus Netzsicherheitsgründen, um die Qualität der Sprachtelefonie auch weiterhin zu gewährleisten", sagte Vorstandsdirektor Rudolf Fischer dazu.

Über die Art der Abwicklung bestehender Bestellungen mochte man sich nicht festlegen, Garantie für deren Versorgung mit AON-Complete könne die Telekom keinesfalls abgeben, so Fischer weiter.

Eine Monatsgebühr erlassen

Alle bestehenden Complete-Kunden würden weiterhin "serviciert", die technische Aufrüstung schreite rasch voran, man rechne damit, dass die "allerletzten Einwahlprobleme in zwei, drei Wochen verschwunden sind".

Für erlittene Unbill bei den Einwahlen bietet die Telekom an, die Pauschalgebühren für den Januar zu erlassen. Dies gilt auch für alle anderen Kunden der AON-Dienste "Classic" und "Economy".

AON Speed [ADSL]

Das Limit von einem Gigabyte beim Angebot AON Speed bleibt, das zweite Gigabyte wird aber mit einem ATS/MB [= 1.024 ATS/GB] deutlich billiger. Dies betrifft nur das zweite Gigabyte, das dritte kostet unverändert fünf ATS/MB.

100.000 ADSL-Kunden bis Ende des Jahres

Telekom-Vorstand Claudio Albanese zeigte die Entwicklung bei ADSL-Anschlüssen auf, wie sie die Telekom erwartet. Für 55 % aller Haushalte in Österreich soll ADSL bis Ende 2000 verfügbar sein, 100.000 Kunden sollen es bis dahin sein.

Probleme mit dem Wachstum werde es nicht geben, da die momentanen Schwierigkeiten in den Wählämtern aufgetreten seien, während ADSL diese umgehe. Fixe IP-Adressen werde es für ADSL-Benutzer innerhalb der bestehenden Angebote nicht geben. Neue Produkt-Bundles kämen im zweiten Quartal 1999 auf den Markt.

Mit der ISPA habe es mittlerweile wieder Gespräche über ADSL gegeben, mit Ende Februar rechne man mit einer Einigung.

"Real Life schaut anders aus"

Die Absatzerwartungen seien bei 6.000 Complete-Kunden gelegen, sagte Truls Andresen, Marketingchef der Telekom, "aber Real Life schaut anders aus", nämlich "über 30.000 Kunden seit November".

Dies habe zu den gravierenden Einwahlproblemen geführt, die von der überlasteten Wählamtstechnologie herrührten.

"Wir haben kein Internet-Problem", legte Technik-Vorstand Fischer dar, "sondern eines, das die Sprachtelefonie betrifft." Bei einer durchschnittlichen Internet-Session von etwa drei Stunden sei die ISDN-Leitung eben acht Stunden, obwohl inaktiv, so doch ständig belegt gewesen.

Timeout von zwei Stunden bleibt

Das in der vergangenen Woche eingeführte Timeout von zwei Stunden bleibe "bis auf weiteres bestehen", sagte der Leiter der Produktentwicklung, Helmut Leopold, bis das Einwahl-Problem beseitigt sei. "Klar ist, dass wir so schnell wie möglich wieder auf die acht Stunden kommen wollen."