Pensionsfonds verklagen AOL
Zwei der größten US-Pensionsfonds, CalPERS und CalSTRS, haben den weltgrößten Medienkonzern AOL Time Warner wegen mutmaßlichen Betrugs verklagt.
Der Aktienkurs sei durch übertriebene Umsatzangaben in die Höhe getrieben worden.
CalPERS fordert nach eigenen Angaben eine Rückerstattung von 250 Millionen USD. Eine CalSTRS-Sprecherin sagte, rund 200 Millionen USD würden gefordert.
Hintergrund der Klage sind CalPERS zufolge Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen der damals noch unabhängigen Internet-Sparte America Online [AOL] vor und nach der Fusion mit Time Warner.

Auch Finanzberater betroffen
CalPERS zufolge wurden die Umsätze durch "betrügerische" Transaktionen und "unsaubere" Abrechnungen übertrieben dargestellt.
So seien die Werbe-Einnahmen der AOL Internet-Sparte vor und nach der Fusion um mindestens 1,7 Milliarden USD zu hoch angegeben worden.
Die CalPERS-Klage richte sich gegen AOL, AOL Time Warner sowie frühere und derzeitige Mitglieder der Unternehmensspitzen, darunter Stephen Case, Gerald Levin, Robert Pittman und David Colburn.
Betroffen seien auch die Finanzberater von AOL Time Warner, Salomon Smith Barney und Morgan Stanley, sowie der Wirtschaftsprüfer Ernest & Young, die an der Fusion mitgewirkt haben.
CalPERS [California Public Employees' Retirement System] ist der größte Pensionsfonds der USA. CalSTRS [California State Teachers' Retirement System] steht an dritter Stelle.
