Mannesmann sucht Einigung mit Vodafone
Einem Bericht des "Wall Street Journal Europe" zufolge sucht Mannesmann-Chef Klaus Esser jetzt im Tauziehen um die Zukunft des Konzerns eine gütliche Einigung mit Vodafone AirTouch.
Sollte Vodafone Mannesmann tatsächlich übernehmen, müsste sich der weltgrößte Mobilfunker wegen kartellrechtlicher Bedenken vermutlich von Orange trennen. Vodafone will die Nummer drei auf der Insel entweder an die Börse bringen oder ganz abstoßen.
Vodafone & Vivendi
Zum Einlenken bewegen Esser angeblich die Allianz-Bestrebungen
von Vodafone und Vivendi. Vodafone-Chef Gent und Vivendi-Chef
Jean-Marie Messier haben die Gründung einer Internet- und
Telekom-Allianz ihrer Unternehmen vereinbart, falls Vodafone mehr
als 50 Prozent der Mannesmann-Anteile erwirbt. Ursprünglich wollte
Mannesmann mit Vivendi kooperieren.

Ball bei Mannesmann
"Der Ball ist jetzt auf Essers Seite. Er weiß, dass er bei einer Annahme unseres Angebotes bessere Konditionen bekommen würde", sagte Gent.
Vodafone bietet den Mannesmann-Aktionären noch bis zum 7. Februar an, je einen ihrer Anteile in 53,7 Vodafone-Aktien umzutauschen.
Sollte den Briten die Übernahme gelingen, wäre sie auf Basis der Schlusskurse vom Freitag mit einem Volumen von rund 148 Milliarden Euro [2.040 Mrd. ATS] die größte der Industriegeschichte.

Esser fordert 50 Prozent
Wie das "Wall Street Journal Europe" berichtete, gehen "mit der Lage vertraute Leute" davon aus, dass Esser dazu noch in dieser Woche mit Vodafone-Chef Chris Gent zusammentreffen wird.
Dabei wolle Esser erreichen, dass Mannesmann bei einer erfolgreichen Übernahme durch Vodafone über 50 Prozent an dem fusionierten Unternehmen erlangt. Derzeit bietet Vodafone nur einen Anteil von 48,9 Prozent an. Esser sei offenbar von seinem Ziel abgerückt, den Mannesmann-Aktionären 58,5 Prozent am neuen Unternehmen zu sichern. Ein Konzernsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.