31.01.2000

GEHEIMDIENST

Bildquelle: nsa

Spione wollen mehr Geld

Der Direktor des größten und geheimsten amerikanischen Geheimdienstes NSA [National Security Agency], Michael Hayden, berichtete am Wochenende im Fernsehsender ABC von größeren Computerproblemen seiner Agentur.

Nach gezielten Indiskretionen im November, die von mangelnden Kapazitäten des Dienstes berichteten, ist der Fernsehauftritt ein weiterer Schritt der NSA an die Öffentlichkeit.

Das Gebahren der Agentur, die füher als "No Such Agency" oder "Never Say Anything" bekannt war, lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass der Geheimdienst mehr Geld will und/oder braucht. Ansonsten würde die Organisation, deren oberstes Credo sonst Unauffälligkeit ist, nicht direkt an die Öffentlichkeit gehen.

Seit dem Ende des Kalten Krieges muss die NSA offiziell Drogenkartelle, alle Atommächte und potenzielle Cyber-Terroristen beobachten. Nach Meinug vieler Kritiker kommt dazu noch umfangreiche Technologie- und Industrie-Spionage.

Auch das Internet, das immer Daten produziert, die durchforstet werden sollen, macht dem Geheimdienst angeblich zu schaffen, vor allem, nachdem aufwendig zu entschlüsselnde Krypto-Technologien einfach und praktisch überall verfügbar sind.

Ein objektives Zeichen für den Daten-Notstand der NSA dürfte ihre Unwissenheit um die indischen Atomwaffentests gewesen sein - die Agentur hatte zu viele Kräfte auf die Beobachtung Nordkoreas gerichtet.

Erste offizielle Hinweise auf Echolon

Letzte Woche hat Jeffrey Richelson von der George Washington University Dokumente veröffentlicht, die er für die erste offizielle Bestätigung des globalen NSA-Lauschsystems Echolon hält.