Hohe Anzahl von Domains fehlerhaft registriert

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17.02.2010

Die Internet-Adressverwaltung ICANN hat in einer Studie die im DNS registrierten Angaben der fünf häufigsten gTLDs überprüfen lassen. Bei lediglich 23 Prozent waren die Daten vollständig korrekt.

77 Prozent der generischen Top-Level-Domains (gTLDs) .com, .org, .net, .info und .biz sind laut der Studie entweder mit falschen, unvollständigen oder nicht überprüfbaren Informationen registriert. Dies entspreche in Summe in etwa 90 Millionen Domains.

Die Studie ergab, dass lediglich 23 Prozent der Domains (überprüft wurden nur die Angaben der Administratoren) völlig korrekt registriert waren. Darüber hinaus seien 29 Prozent der Domains offenkundig mit falschen oder verdächtigen Informationen registriert, wobei acht Prozent davon keine der drei Überprüfungskriterien erfüllten. Der restliche Anteil bewegt sich laut Studie in einem "Graubereich".

Bis zum 15. April 2010 kann die Öffentlichkeit zur ICANN-Studie Stellung nehmen:

Drei Kriterien

Um die Überprüfung als vollständig korrekt zu durchlaufen, mussten drei Kriterien erfüllt werden. Erstens: Ist die angegebene Adresse eine gültige Postadresse? Zweitens: Ließ sich der Name desjenigen, der die Domain registriert hat, in irgendeiner Weise mit der angegebenen Adresse in Verbindung bringen? Drittens: Konnte die als Eigentümer der Domain kontaktierte Person bestätigen, dass sie tatsächlich die Domain registriert hatte und alle Angaben korrekt und aktuell waren?

Letzte Überprüfung 2005

Für die vom National Opinion Research Center (NORC) durchgeführte Studie wurden 1.419 Domains in 16 Ländern überprüft. Die meisten Befragungen fanden in den USA (928) statt. Geprüft wurden auch Domains aus Ländern wie China (49), Russland (10) und Deutschland (61). Den Großteil machten .com-Domains mit 75 Prozent Anteil aus, danach folgten .net (elf Prozent), .org (sieben Prozent), .info (fünf Prozent) und biz. (zwei Prozent).

Zuletzt überprüft wurde die Korrektheit der Angaben zu registrierten Domains im Jahr 2005 vom US-Rechnungshof (GAO). Die Studie ergab damals, dass nur fünf Prozent der Domain-Registrierungen fehlende oder offensichtlich falsche Angaben enthielten.