Die neue Kultur des Do-it-yourself

Ö1
12.02.2010

"Matrix" über die Renaissance des Bastelns im digitalen Zeitalter

Am Sonntag hören Sie um 22.30 Uhr im Ö1-Netzkulturmagazin "matrix" die Wiederholung einer Sendung vom Mai 2009.

Selbstgemachtes hatte lange den Charme von kindlichem Bastelspaß. In Zeiten der Finanzkrise erlebt das Do-it-yourself-Prinzip aber einen enormen Aufschwung. Anstatt beim Einkaufen jeden Cent umzudrehen, greifen immer mehr Konsumenten darauf zurück, Alltagsgegenstände selbst herzustellen.

Jeder kann basteln

Einer der Pioniere dieser Bewegung ist der in Brooklyn wohnhafte US-Amerikaner Bre Pettis. Seine Ideologie lautet: Jeder kann Dinge selber machen. Alles, was man braucht, ist eine einfach verständliche Erklärung. Und die liefert er täglich auf seiner Website. Bei komplizierteren Dingen setzt die DIY-Gemeinde auf den Gemeinschaftseffekt. Ideen werden geboren, von anderen weiterentwickelt und schließlich auch gebaut. Eine solche Idee ist ein in Wien stationierter 3-D-Drucker, der Schnapsgläser, Verlobungsringe und vieles mehr kreiert.

Doch auch ökonomisch wird der DIY-Gedanke langsam zum Konkurrenten gängiger Konsummechanismen. Die eBay-ähnliche Plattform Etsy.com verkauft ausschließlich Selbstgebasteltes zu moderaten Preisen. Vom Strickpullover bis zum Designer-Möbelstück kann dort alles erworben werden, was in auf der ganzen Welt verstreuten Bastlerstuben ausgeheckt worden ist.

(matrix)