
"WSJ": Management will Motorola zerschlagen
Der krisengeschüttelte US-Telekomkonzern Motorola kommt nicht zur Ruhe. Laut der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" hat das Management einen neuen Plan für die Zerschlagung des eigenen Konzerns vorgelegt.
Demnach soll von einem der ehemals wichtigsten Technologieunternehmen der Vereinigten Staaten nur noch ein Schatten seiner selbst übrig bleiben.
Die Motorola-Führung plane, letztlich nur noch das Geschäft mit Barcode-Scannern und Rundfunkausrüstung zu behalten, berichtete die Zeitung in der Nacht auf Donnerstag. Dagegen sollen das Handygeschäft, die Sparte mit Empfangsboxen für das Kabelfernsehen und mit Zubehör für Mobilfunkanlagen nach und nach abgestoßen werden. Der Jahresumsatz fiele von zuletzt 22 Milliarden auf rund sieben Milliarden Dollar.
Harter Sparkurs
Die Entscheidung, schränkte die Zeitung ein, sei aber noch nicht fix. Schon seit Monaten diskutiert die Motorola-Führung einen Ausweg aus ihrer prekären Lage. Die Wirtschaftskrise hatte alle Probleme des Traditionsunternehmens offengelegt. Im vergangenen Jahr war das Geschäft regelrecht eingebrochen, Motorola schrieb wiederholt rote Zahlen. Milderung brachte nur ein harter Sparkurs, dem Tausende Jobs zum Opfer fielen.
Über die Jahrzehnte hatte sich bei Motorola ein buntes Mischmasch an Produkten angehäuft. Am bekanntesten sind die Handys. Die Sparte hatte aber nie wieder an den Erfolg des früheren Topmodells "Razr" anknüpfen können. Der Zweig stand schon vor rund einem Jahr auf der Abschussliste, dann aber kam die Krise, und die Preise purzelten. Zuletzt hatte sich Motorola etwas erholen können.
(dpa)