Lufthansa bietet Internet an Bord ab 2010

AIRBORNE
12.10.2009

Die deutsche Lufthansa bietet ab der zweiten Jahreshälfte 2010 auf einigen Langstrecken wieder Internet-Verbindungen an. Bei der AUA ist der Einsatz eines solchen Systems derzeit nicht geplant.

Ein entsprechender Vertrag wurde am Montag von Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber und dem Chef der Panasonic Avionics Corporation, Paul Margis, unterzeichnet.

Nachrüstung der Langstreckenjets

Im kommenden Jahr sollen zunächst rund 50 Langstreckenmaschinen mit der Übertragungstechnik ausgestattet werden, der Startschuss sei für die zweite Jahreshälfte 2010 geplant. Angaben zu Investitionen und Kosten für den Fluggast wurden nicht gemacht.

Die Lufthansa hatte bereits bis Ende 2006 in Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller Boeing Internet an Bord geboten. Boeing stellte den Dienst dann aber aus wirtschaftlichen Gründen ein. Damals zählte Lufthansa in zuletzt 69 entsprechend ausgerüsteten Maschinen rund 30.000 Nutzer pro Monat.

Auf Nachfrage von ORF.at sagte eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) am Montag, dass ihr Unternehmen auf absehbare Zeit das Internet-Service nicht anbieten werde. Die Flugzeuge, die derzeit bei der AUA im Einsatz seien, könnten nicht mit den dafür notwendigen Systemen nachgerüstet werden.

Mobiltelefonie deaktiviert

Die Lufthansa kann bei der Einrichtung des neuen Internet-Angebots teils auf Technik zurückgreifen, die bereits für das Boeing-System installiert worden war. Die genauen Kosten für die Kunden stehen noch nicht fest. Sie sollen sich aber am früheren Angebot - etwa zehn Dollar pro Stunde oder Flatrates - orientieren. Langfristig will die Lufthansa prüfen, ob das System auch für Kurz- und Mittelstrecken nutzbar ist.

Mit der kabellosen Breitbandversorgung können Passagiere dann beispielsweise von ihrem Platz aus mit Laptops im Internet surfen, Mails lesen und schreiben und Videoclips sehen. Zudem ist die Nutzung des Internets inzwischen mit diversen Mobiltelefonen möglich, auch das Senden von SMS wird unterstützt.

Technisch wäre dann auch das Telefonieren mit dem Handy an Bord jederzeit möglich - doch diese Funktion will die Lufthansa blockieren. "Grundsätzlich wollen wir Ruhe an Bord haben", sagte Mayrhuber. Er verwies auf Umfragen unter Gästen, wonach sowohl das Telefonverbot am Platz als auch das Rauchverbot erwünscht seien. Als Alternative zum eigenen Handy gebe es außerdem in den Maschinen eine Art Telefonzelle.

(dpa/futurezone)