EU-Chiphersteller sehen Wettbewerb verzerrt
Branchenvertreter beklagen staatliche Subventionen in Asien
Der europäische Verband der Halbleiterindustrie beklagt unfaire Wettbewerbsbedingungen in der Branche. Semi-Europe-Präsident Heinz Kundert sagte zu Beginn der Fachmesse Semicon Europa in Dresden, vor allem die hohen Subventionen in Asien verzerrten den Wettbewerb. Die Ansiedlung neuer Unternehmen in Europa werde damit immer schwieriger. Die EU müsse darauf schnell eine Antwort finden, da es sich um eine Schlüsseltechnologie handle.
Heinz-Martin Esser, Chef des Verbands Silicon Saxony, sagte am Rande der Messe, den Unternehmen der Branche gehe es derzeit wegen der weltweiten Krise "so la la". Allerdings zeigten die Daten inzwischen wieder einen Trend nach oben. Es werde wieder mehr investiert, so Esser. "Auch die Unternehmen in Sachsen sehen die Situation durchaus wieder positiver." Die Region Dresden gilt in Europa als wichtigster Standort der Mikroelektronik.
Verlagerung auf Photovoltaik
Mit der Insolvenz des Speicherchipherstellers Qimonda sei in Dresden ein großes Unternehmen weggefallen, sagte Esser. Das habe aber zumindest teilweise bereits kompensiert werden können. Viele Mitarbeiter hätten etwa in der Photovoltaik-Branche eine neue Perspektive gefunden. Insgesamt müsse es aber darum gehen, in Europa wieder große neue Ansiedlungen in der Branche durchzusetzen.
Die Semicon Europa zählt nach Veranstalterangaben zu den weltweit renommiertesten Branchentreffs für Halbleiterproduktion, -stoffe und -dienstleistungen. Sie wird dieses Jahr erstmals in der sächsischen Hauptstadt Dresden ausgerichtet. Auf 20.000 Quadratmetern zeigen 420 Aussteller aus 27 Ländern ihre Neuheiten. Der Wechsel von Stuttgart nach Dresden wurde mit der größeren Nähe zu den Kunden und der Vielzahl der in der Region angesiedelten Zulieferunternehmen begründet.
(AP/APA)