23.01.2000

MIDEM

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Kampf der Musikpiraterie

Im Kampf gegen die Musikpiraterie hat die internationale Musikbranche am Sonntag in Cannes auf der Musikmesse Midem mehr Unterstützung von Regierungen gefordert.

"Wir leben in einem kriminellen Umfeld. Aber es ist nicht unsere Aufgabe, sondern die Aufgabe der Staaten, dagegen vorzugehen", sagte Jean-Loup Tournier, Präsident der französischen Urheberrechts-Gesellschaft Sacem. Dabei sollten die Probleme auf nationaler Ebene aufgegriffen und dann im Staatenbund zusammen bearbeitet werden. "Es bringt nichts, separat zu arbeiten. Es dauert zwei bis drei Jahre, um das Netzwerk der Piraterie aufzudecken. Deshalb ist nur Zusammenarbeit sinnvoll."

Im Bereich der Piraterie durch das Internet seien bereits internationale Entscheidungen gefallen. Auch bei den Schwarzkopien müsste enger zusammengearbeitet werden. So fehle etwa in den arabischen Ländern und Asien eine vergleichbare Gesetzgebung wie in den westlichen Ländern. Doch sehe er zum Jahrtausendwechsel eher einen schwächeren Schutz durch die Regierungen, sagte Tournier. Dabei seien sie die Einzigen, die etwas gegen die Musikpiraterie unternehmen könnten. Die Musikindustrie müsse deshalb um mehr Anerkennung des intellektuellen Eigentums kämpfen. Gleichzeitig mit der Gesetzgebung sei auch eine technische Antwort nötig, ergänzte Pascal Negre, Direktor von Universal Music France.