23.01.2000

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Mannesmanns Rundumschlag gegen Vodafone

Mannesmann hat neuerlich zum Kampf gegen Vodafones feindliches Übernahmeoffert geblasen. Mit Kooperationen mit den ganz Großen der Internet- und Telekom-Branche soll Vodafone abgewehrt werden.

Schon nach der Übernahme von Orange plc. haben Analysten Vermutungen geäußert, Mannesmann könnte ein zu großer Brocken für Vodafone werden.

Neben Kooperationen mit America Online [laut "Financial Times"] und mit dem französischen Vivendi-Konzern [laut "Spiegel"] soll Mannesmann jetzt auch den Kauf der britischen Telekom-Gruppe Energis [laut "Sunday Times"] um 19,6 Mrd. Euro [270 Mrd. ATS] anstreben.

Gelingt Mannesmann diese Fortsetzung seiner Expansions-Strategie, so könnte sich Vodafone tatsächlich an seinem Übernahmeoffert verschlucken.

Die Gespräche Mannesmanns mit AOL seien noch in der Anfangsphase, berichtete die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times". Die Gespräche des Düsseldorfer Konzerns mit AOL seien Teil einer ganzen Reihe neuer Kontakte. Mannesmann-Chef Klaus Esser wolle damit zeigen, dass sein Unternehmen auch allein eine große Zukunft im Internet-Geschäft vor sich habe.

Sekptiker meinen allerdings, eine mögliche Partnerschaft mit AOL werde keine entscheidende Auswirkung auf den Ausgang des Übernahmekampfes zwischen Mannesmann und Vodafone haben. Die Zusammenarbeit werde nicht so weit gehen, dass AOL die Rolle des "weißen Ritters" zur Abwehr von Vodafone übernehmen könne.

Vielmehr ist seit Tagen der französische Mischkonzern Vivendi als "weißer Ritter" im Gespräch. Mannesmann und Vivendi sind bereits Partner im französischen Telefonunternehmen Cegetel und sprechen auf Chefebene miteinander. Mannesmann könnte seine Internet- und Mobilfunkgeschäfte mit denen von Cegetel vereinen und sein Kapital für den Vivendi-Konzern öffnen, was dann eine Machtübernahme durch die Vodafone AirTouch Plc tatsächlich verhindern könnte.

Die Mannesmann-Geschäftsführung selbst wollte zu den Medienberichten keine Stellungnahme abgeben.