2008: Telekomumsätze weiter gesunken
Zuwachs bei mobilen Datendiensten hält an
Auch 2008 haben die Österreicher wieder mehr telefoniert und weniger dafür bezahlt als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz der heimischen Telekommunikationsbranche ging von 4,58 auf 4,33 Mrd. Euro zurück - das ist ein Minus von 5,4 Prozent, referierte der Chef der Regulierungsbehörde RTR, Georg Serentschy, am Mittwoch bei der Präsentation des jährlichen Kommunikationsberichts. Der größte Teil des Umsatzes entfiel mit 60 Prozent auf den Mobilfunk.
Umstieg auf NGN
Die höchsten Einbußen verzeichnete im Vorjahr der Breitbandbereich, in dem der Umsatz von 592 auf 514 Mio. Euro um 13 Prozent zurückging. Laut Serentschy ist dieser Rückgang trotz steigender Nutzerzahl auf die deutlichen Preissenkungen zurückzuführen, die mit den zunehmenden Bündelangeboten einhergehen.
Der Festnetzumsatz ging von 1,2 auf 1,1 Mrd. Euro um 10,4 Prozent zurück. Noch wesentlich deutlicher fiel der Rückgang der Gesprächsminuten aus, nämlich von 9,9 Mrd. im Jahr 2007 auf 7,9 Mrd. Laut Serentschy legen vor allem Geschäftskunden nach wie vor hohen Wert auf ein stabiles Festnetzsystem, während Privatkunden immer häufiger auf das Mobilnetz umsteigen. Um das Festnetz attraktiver zu machen, steht demnächst die Modernisierung der Infrastruktur - Stichwort Next Generation Network (NGN) - ins Haus.
Beliebtheit von Datendiensten nimmt zu
60 Prozent des Gesamtumsatzes auf dem Telefonmarkt, nämlich 2,6 Mrd. Euro, entfielen auf den Mobilfunk. Die Anzahl der gesprochenen Minuten stieg von 16,98 auf 19,67 Mrd. Euro. Auch hier gab es signifikante Preissenkungen, der Umsatz ging um 3,2 Prozent zurück. Einen Anstieg von 43 Prozent verzeichneten die Datendienste inklusive SMS und MMS, sie machten 2007 20,9 Prozent, 2008 hingegen schon 25 Prozent des Mobilfunkumsatzes aus.
Die Breitbandversorgung von österreichischen Firmen und Haushalten stieg im Jahr 2008 erneut. Im vierten Quartal gab es in Österreich 2,76 Millionen Breitbandanschlüsse, wovon 969.500 mobile Anschlüsse waren. Während früher vor allem Geschäftskunden mobiles Breitband genutzt hatten, wird es mittlerweile zunehmend von Privatpersonen als ausschließliche Zugangsform verwendet. Serentschy bezeichnete Österreich als "Europameister in der mobilen Breitbandversorgung".
(APA)