1&1 will Regulierung der TV-Kabelnetze

DEUTSCHLAND
14.06.2009

Positionspapier für "Deutsche Breitbandgesellschaft"

Die United-Internet-Tochter 1&1 fordert beim Ausbau des schnellen Internets in Deutschland eine Regulierung der TV-Kabelnetzbetreiber durch die Bundesnetzagentur. "Im Sinne der Verbraucher sollte es Ende des Jahres Wettbewerb auch auf den TV-Kabelnetzen geben", sagte 1&1-Chef Robert Hoffmann der Tageszeitung "Die Welt" (Montag-Ausgabe).

Vorschlag einer "Deutschen Breitbandgesellschaft"

Am Montag will Hoffmann dem Beirat der Bundesnetzagentur in Berlin ein Positionspapier präsentieren, das der Zeitung vorliegt. United Internet schlage vor, dass sich die Wettbewerber am Ausbau des Breitbandnetzes finanziell beteiligen. "Am liebsten wäre uns eine deutsche Breitbandgesellschaft, an der alle ihren Anteil hätten", sagte Hoffmann. Die Entscheidung dürfe nicht bis zur Bundestagswahl im September aufgeschoben werden, mahnte Hoffmann: "Wir brauchen bis Mitte des Jahres eine Einigung, um nicht den Anschluss im europäischen Wettbewerb zu verpassen."

Leistungsfähige Verbindungen bis 2014

Die Bundesregierung strebt eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandverbindungen an. Sie will bis Ende 2010 schnelles Surfen im Internet in ganz Deutschland ermöglichen. Bis 2014 sollen drei Viertel der Bundesbürger über besonders leistungsfähige Verbindungen von mindestens 50 Megabit pro Sekunde ins Internet gehen können. Für diese Geschwindigkeiten werden vor allem Glasfasernetze (VDSL) und TV-Kabelnetze benötigt. Derzeit wird nach Regeln gesucht, wie Glasfasernetze künftig reguliert werden sollen. Bisher legte nur die Deutsche Telekom (DT) in nennenswertem Umfang VDSL-Netze an: Sie bietet das schnelle Netz bisher in gut 50 deutschen Städten an.

Der deutsche Bundesrat stimmte am Freitag der Nutzung der durch die Digitalisierung des Fernsehens frei gewordenen Frequenzen ("digitale Dividende") für den Internet-Ausbau zu.

Auch in Österreich brach das Match um die "digitale Dividende" aus.

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(dpa)