"Bleibt nur der Weg zu den Gerichten"
Weil den Providern weder ein Anbot für die Nutzung der ISDN-Pauschalvergebührung und ADSL vorgelegt noch ein Termin für Gespräche darüber angeboten wurde, sieht die ISPA [Internet Service Providers Association] keinen anderen Weg als eine Klage.
"Da es bei vielen Providern um einen beträchtlichen Schaden geht, der durch diese unfaire Ausnützung ihrer [der Telekom] marktbeherrschenden Stellung bereits entstanden ist und sie keinerlei echte Bereitschaft zeigt, auf unser Verlangen und das des Regulators [TKC] einzugehen, bleibt uns also nur der Weg zu den Gerichten", heißt es in einer Aussendung der ISPA von heute.
Die Provider verlangen, dass ihnen zu den Konditionen, die für die Telekom-Tochter AON gelten, die Nutzung sowohl des ISDN-Pauschaltarifs als auch ADSL-Zugänge ermöglicht werden.

Hauptzielrichtung ISDN Pauschale
Hauptzielrichtung der Provider ist - im Fall von ADSL-Verbindungen sind technische Schwierigkeiten ganz offensichtlich - das Pauschalangebot AON Complete [ISDN].
Für einen Monatssatz von ATS 599 wird inklusive der ISDN-Grundgebühr unbegrenzter Internet-Zugang geboten.
Keine Brösel bei ISDN
Gerade bei ISDN gebe es keinen Grund für die Telekom, den Providern ein gleichwertiges Angebot zu verweigern, argumentiert die ISPA. Die ISDN-Infrastruktur zwischen TA und Providern werde seit Jahren bespielt, also könne von technischen Schwierigkeiten keine Rede sein.
Jeder Zugang könne binnen Stunden eingerichtet werden, nur die Vergebührung der TA für den Kunden müßte umgestellt werden.
Telekom Control kontrolliert
Bei der Telekom Control läuft eine Untersuchung, ob im Fall Telekom und AON ein Fall von Quersubventionierung vorliegt, oder nicht.
"Es ist also eine besondere Chuzpe der TA mit dem Prüfungsverfahren der TKC als Hinderungsgrund für ein Anbot und eine Einigung mit den Providern zu argumentieren", sagt die ISPA dazu.