19.01.2000

PRAKTISCH

Bildquelle: ms

Windows 2000 mit 128-Bit-Verschlüsselung

Microsoft hat bekannt gegeben, eine 128-Bit-Verschlüsselungs-Technologie in Windows 2000 integriert zu haben, das im Februar auf den Markt kommen soll.

Die amerikanische Regierung hatte erst letzte Woche endgültig die Export-Beschränkungen für Krypto-Technologien gelockert.

Der Entscheidung ging ein jahrelanges Tauziehen zwischen Geheimdienst- und Industrie-Interessen voraus, das noch im Dezember die damals schon erwartetet Lockerung um einen Monat verzögerte. Mit dem Schritt gibt die Clinton-Administration vor allem dem Drängen der IT-Industrie nach, die durch vergleichsweise liberale Regelungen - vor allem in Europa - Wettbewerbs-Nachteile befürchtet.

Die Ankündigung und die Tatsache, dass Microsoft nach eigenen Angaben schon länger eng mit den für die Genehmigung zuständigen Behörden zusammenarbeitet, geben der Vermutung Auftrieb, Zeitpunkt und Art der Änderungen der Exportbestimmungen seien vor allem eine Wahlkampfhilfe für Vize-Präsident Al Gore.

Der Windows-2000-Code stand nämlich schon seit Weihnachten definitiv fest.

Für Länder auf der "Terroristen-Liste" des State Departments, darunter Kuba, Iran, der Irak, Libyen, der Sudan, Syrien und Nordkorea, für die weiterhin ein Krypto-Exportverbot gilt, bedeutet die Integration des 128-Bit-Schlüssels in Windows 2000 ein Verbot des Exports des Betriebssystems.