15.01.2000

155 MBIT/SEC

Bildquelle: PhotoDisc

Neue DataAirways liegen in der Luft

Die Emprise-Tochter Mediascape hat eine Lösung entwickelt, die eine Datenübertragung in einer Geschwindigkeit von bis zu 155 Mbit/s erlaubt [ISDN mal 2.335].

Dieser Zugang werde wahlweise zwei, zehn, 35 oder 155 Mbit/s bieten und eröffne neue Möglichkeiten etwa im elektronischen Geschäftsverkehr, sagte Mediascape Geschäftsführer Frank Brügmann.

Derzeit arbeiteten die meisten Richtfunk-Anwendungen mit einer Geschwindigkeit von zwei Mbit/s.

Für Firmenkunden

Die Daten werden außerdem verschlüsselt übertragen, wenngleich genauere Angaben über Art und Stärke des Algorithmus auf der Website ebenso fehlen wie über das benutzte Protokoll.

Dabei dürfte es sich um das bisher allerdings nur auf Kupferkabeln eingesetzte, altbekannte ATM-Protokoll handeln [Asynchronous Transfer Mode]

Abgerechnet wird nach der übertragenen Datenmenge. Antenne und "Black Box" sind um rund 1.300 Euro erhältlich.

Vorerst zielt Mediascape nur auf Firmenkunden ab, für die sich hohe Kosteneinsparpotenziale ergäben. DataAirways ist bereits in zehn deutschen Großstädten mit Knoten vertreten.

Richtfunk-Geschäft vor Boom

Der derzeit einstellige Millionen-Umsatz im Richtfunk-Geschäft soll kurzfristig auf eine zweistellige und mittelfristig auf eine dreistellige Millionensumme wachsen, hofft Brügmann.

Positiv wurde die Neuentwicklung auch an der Börse gesehen. Der Kurs der am Neuen Markt in Frankfurt notierten Aktie stieg am Tag der Bekanntgabe der Entwicklung um rund 50 Prozent.

Zwar wurden bereits im Spätsommer 1999 Richtfunklizenzen vergeben. Dennoch hat die Telekom einen Marktanteil im Ortsnetz von derzeit etwa 97 Prozent.

Branchenanalysten schätzen, dass die Telekom ihr Monopol im Ortsnetzbereich in den kommenden Jahren zwar nicht verlieren wird, aber dennoch Einbußen beim Marktanteil hinnehmen muss.

Mit Entwicklungen wie "DataAirways" könne die Telekom jedenfalls schärfer attackiert werden, sagt Fehrenbach.