Positives Feedback zu Microsoft-Rochade
Bill Gates Entscheidung, seinen CEO-Titel zurückzulegen und Steve Ballmer zumindest offiziell an die Macht zu lassen, wird von Investoren wohlwollend aufgenommen. An den Börsen zog die Microsoft-Aktie im vorbörslichen Handel teilweise um mehr als fünf Prozent an.
Mehrere grosse Brokerhäuser haben sich wohlwollende zu Gates Schritt geäussert. Die Rochade zwischen Gates und Ballmer wird dem Wachstum Microsofts dienlich sein, so die vorherrschende Meinung. Es gibt aber auch kritischere Stimmen. Friederike Herkommer, Analystin bei der HypoVereinsbank, wundert sich eher über die Aufnahme der Nachricht im Markt. Die wichtigere Frage, so Herkommer, sei das schwebende Kartellverfahren. Die Analystin hält das Unternehmen zur Zeit für "marktneutral". Im Fall einer Zerschlagung werde sie den Titel tendenziell aber eher herabstufen.

Bill Gates will sich nun wieder mehr der löblichen Aufgabe als Softwarestratege widmen. "Das ist das Beste, was Linux passieren kann", ätzte Jon "Maddog" Hall, Chef der Non-Profit-Organisation Linux International. Dieses Statement anlässlich der LinuxWorld Conference & Expo in Hong Kong löste Gejohle und Applaus unter der zuhörenden Schar Open Source-Anhängern aus.
Die Erfolgsgeschichte von Bill Gates begann vor zwanzig Jahren als er für 50.000 Dollar von einem Programmierer in Seattle die Rechte an einem System namens QDOS kaufte, das in MS-DOS umbenannt wurde. Damit legte er das Fundament für eine in der Industriegeschichte einmalige Karriere. 1999 machte Microsoft mit Betriebssystemen 8,6 Milliarden USD Umsatz [44 Prozent], mit Applikationen und Entwicklerwerkzeugen 8,7 Milliarden [44 %] und mit Hardware und Spielen 1,8 Milliarden USD [12 %].
