Roboter lernt sich selbst zu "heilen"

17.11.2006

Ein neuartiger Roboter hat die Fähigkeit bewiesen, sich selbst zu "heilen". Nimmt man ihm ein Bein weg, sucht er nach Möglichkeiten, sich dennoch fortzubewegen. Vorbild ist das Tierreich.

Wie der Robotikexperte Joshua Bongard von der Universität Vermont in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift "Science" erläutert, beraubte er den Roboter eines Beines und beauftragte ihn dann, mit der neuen Situation fertig zu werden.

Der Roboter habe spielerisch eine Methode gefunden, sich auf den drei verbliebenen Beinen fortzubewegen.

Selbstwahrnehmung über Sensoren

Der "intelligente" Roboter nimmt sich selbst über eingebaute Sensoren wahr und berechnet dann seine physische Struktur. Tritt nun eine Veränderung ein, also etwa das Verlieren eines Beins, so bemerkt er das und berechnet ein neues Selbstbild und Methoden, um sich trotzdem fortbewegen zu können.

Das Tierreich als Vorbild

Vorbild ist hier das Tierreich, wo die Lebewesen etwa mit Verletzungen zurechtkommen müssen. Bei Maschinen war das bisher nicht möglich. Sind sie kaputt, brauchen sie menschliche Hilfe.

Im Auftrag der NASA

Die Erkenntnisse aus dem Roboterexperiment könnten für die Raumfahrt von großer Bedeutung sein, sagte Bongard.

Wenn Roboter zu fernen Planeten geschickt würden, müssten sie "in der Lage sein, ihren Auftrag ohne menschliche Eingriffe fortzusetzen", selbst wenn sie beschädigt würden und keinen Kontakt zur Erde mehr hätten. Bongard arbeitet im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA und des Energieministeriums in Washington.

(Reuters | AFP)