Gates tritt als CEO von Microsoft zurück
Bill Gates ist von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender [CEO] von Microsoft zurückgetreten. Sein Amt übernimmt der bisherige Microsoft-Präsident und Nummer zwei des Unternehmens, Steve Ballmer.
Gates bleibt Vorsitzender des Verwaltungsrates von Microsoft und übernimmt den neuen Posten des "Chef-Software-Architekten".
Vor der Presse sagte Gates nach Börsenschluss, er werde sich in seiner neuen Funktion der Entwicklung neuer Computertechnologien widmen.
Nicht gerade neu
Als CEO ist Ballmer für das tägliche Geschäft des Unternehmens verantwortlich, was nichts Neues für ihn sein dürfte. Es ist kaum mehr als offenes "Geheimnis" der IT-Branche zu bezeichnen, dass Vize Ballmer bereits die längste Zeit die Fäden bei Microsoft gezogen hat.
Gates behält auch seine Funktion als "chairman of the board", was der Funktion eines europäischen Aufsichtsratsvorsitzenden gleichkommt, Ballmer wird zusätzlich ins "board of directors" aufgenommen und bleibt Präsident der Microsoft Corporation.
Ballmer und Gates betonten, die Wachablöse stehe nicht im Zusammenhang mit der Kartellklage gegen Microsoft und den angeblichen Bemühungen der Regierung, den Softwareriesen aufzuspalten.
"Rücksichtslos und unverantwortlich"
Ballmer wird zum 27. Januar in den Aufsichtsrat eintreten.
"Immer, wenn Microsoft offen mit Herausforderungen konfrontiert war, haben wir am besten gearbeitet und unser bestes geleistet, um eine Branche mit unseren Innovationen zu revolutionieren", sagte Ballmer.
Er plädierte für einen Vergleich im langwierigen Rechtsstreit mit der Regierung über den Missbrauch der Marktmacht.
Eine Zerschlagung von Microsoft in Spartenunternehmen wäre "absolut rücksichtslos und unverantwortlich" und "das schlechteste, was man den Verbrauchern antun" könnte.
Debatte: "Warum ging Gates?"