Taipeh wird High-Tech-City
Für die Einwohner der taiwanischen Hauptstadt Taipeh beginnt mit der Reparatur der ramponierten Gehsteige ihrer Stadt ein neues, digitales Zeitalter. Taipehs Bürgermeister Ma Ying-jeou lässt im Zuge der Ausbesserungen von Straßen und Kanalisation in der ganzen Stadt Breitband-Kabel für die Datenübertragung verlegen. Ma sagte kürzlich, bis 2002 sollten vier von fünf Einwohnern an das Internet angebunden sein. "Ich möchte, dass die Leute nach dem Aufstehen im Internet Zeitung lesen, sich darin über die Vekehrslage informieren und einen freien Platz in einer städtischen Parkgarage suchen", visioniert er.
Top 5 in Asien
Trotz der altersschwachen Infrastruktur Taipehs, der kaputten oder nicht vorhandenen Gehsteige und des lahmen Verkehrsflusses durch die City sieht Ma seine Stadt bereits unter den fünf modernsten Metropolen Asiens. Fast 40 Prozent der rund zweieinhalb Millionen Einwohner seien bereits online und neun von zehn Haushalten verfügten über Kabelanschluss. Mit Hilfe von bestimmten Kabelmodems sei es demnächst möglich, statt am PC mit dem Fernseher im Internet zu surfen, sagte Ma.
Jedes Klassenzimmer mit Internet-Anschluss
Die Finanzierung der umfassenden Anbindung soll Ma zufolge durch eine Kooperation mit den privaten Internet-Anbietern Eastern Multimedia und Hoshin Gigamedia sowie dem staatlichen Telefonanbieter Chunghwa Telecom gelingen. Deswegen könne Taipeh einen Teil der umgerechnet 120 Millionen ATS, die für das Online-Projekt im Haushalt 2000 veranschlagt wurden, in die Ausrüstung der Schulen stecken. Bis Ende dieses Jahres soll nach dem Willen des Bürgermeisters jedes Klassenzimmer einen Computer mit Internet-Anschluss haben. Bisher seien nur in Singapur und Hongkong mehr Klassen online als in Taipeh.
GO ON Taipeh
Ma will die Einwohner seiner Stadt zu Dienstleistern am Computer machen, weil die althergebrachten Industrien wie die Stahlproduktion in Zukunft nicht mehr bestehen könnten. Und der Bürgermeister meint es ernst - zuerst bot die Stadt im Oktober 1999 kostenlose E-Mail-Adressen an, und seit Anfang Jänner kann jeder Einwohner an einem gebührenfreien dreistündigen Internet-Training teilnehmen.