Intel verliert erneut Terrain
Manager des PC-Herstellers Gateway haben in außergewöhnlich harschen Äußerungen Intel für Verluste im letzten Quartal verantwortlich gemacht und gleichzeitig angekündigt, nach alternativen Prozessorlieferanten zu suchen - dafür kommt aber nur Intel-Erzrivale AMD ernsthaft in Betracht.
Gateway musste seine Gewinnerwartungen drastisch nach unten korrigieren, statt 44 düften nur 37 Cents Dividende pro Anteil fällig werden. Die endgültige Quartalsbilanz wird am 20. Jänner vorgestellt.
Gateway hatte sich im letzten Sommer durch massive Preisnachlässe [Insider schätzten das Gesamtvolumen auf rund 100 Millionen Dollar] auf Intel als praktisch exklusiven Chip-Zulieferer eingelassen und AMD die kalte Schulter gezeigt. Seit November ordert Gateway allerdings wieder überschaubare Mengen von Athlon-Prozessoren von AMD.
Allein Lieferengpässe bei den 400-MHz-Celeron- und den 450-MHz-Pentium-III-Chips haben Gateway angeblich Verluste von 250 Millionen Dollar beschert. Aber auch die verzögerte Einführung des "820 Chip Sets" habe zu Verlusten geführt.
Sollte Gateway seine Drohungen wahr machen und in bedeutendem Umfang Intel- durch AMD-Produkte ersetzen, wäre dies für Intel der zweite wirklich schwere Schlag in dieser Woche.
Bereits am Montag hatte Compaq mindestens vier Laptops angekündigt, die alle mit Chips von AMD bestückt sein werden.