MS erwägt webbasierte Gratis-Software
Die Konkurrenz für Microsofts Büro-Anwendungen wie Word und Excel wird immer größer - und zudem webbasiert und kostenlos. Nun erwägt das Unternehmen, auch werbeunterstützte Gratis-Versionen seiner Programme anzubieten, will sich damit aber nicht das Office-Geschäft verderben.
Microsoft kann sich der Konkurrenz durch webbasierte Anwendungen nicht mehr verschließen.
Das Unternehmen hat die Tendenzen zwar erkannt und darauf mit seiner "Live"-Strategie reagiert, die Online-Erweiterungen für einige seiner Software-Produkte bietet.
Gratis-Konkurrenz aus dem Netz
Dennoch wird es für Microsoft immer schwieriger, sein Produkt-Portfolio gegen Gratis-Angebote von Google und Co. zu verteidigen. Konkret soll Microsoft nun erwägen, das "Works"-Paket, das meist auf günstigen Einsteiger-PCs vorinstalliert ist, im Netz verfügbar zu machen.
"Wir überlegen, wie wir Einsteiger an uns binden können", so Microsoft-Manager Alan Yates. Dabei würden sowohl neue Geschäftsmodelle wie Werbung und andere Bezahlformen als auch neue Vertriebsformen in Erwägung gezogen.
Ein Zeitplan für die Veröffentlichung einer solchen Gratis-Anwendung wurde aber nicht bekannt gegeben.
Sorge um Office-Geschäft
Die Schwierigkeit liegt für den Konzern hauptsächlich darin, sich selbst nicht das Geschäft mit Office kaputtzumachen. Immerhin machte Office im vergangenen Jahr rund ein Viertel der 44-Milliarden-Dollar-Verkäufe aus.
Nach einigen Verzögerungen soll die neueste Version "Office 2007" Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen, das Paket enthält unter anderem Outlook, PowerPoint, die Tabellenkalkulation Excel sowie das Text-Verarbeitungsprogramm Word.
Microsoft hatte kürzlich als Teaser für Office 2007 eine webbasierte Vorschau vorgestellt.
Umfangreiches Google-Portfolio
Microsoft kämpft damit vor allem gegen den Suchmaschinenbetriebr Google an, der nach dem webbasierten Word-Klon Writely und "Google Spreadsheets" vor kurzem mit "Google Apps For Your Domain" ein Paket an Anwendungen vorgestellt hat, die unter der eigenen Domain laufen können.
Neben Gmail mit zwei GB Speicherplatz sind in "Apps For Your Domain" auch Calendar, Talk und der Page Creator enthalten.
Derzeit wird der Dienst noch über Werbung finanziert, Ende des Jahres soll auch eine werbefrei und kostenpflichtige Version verfügbar sein. Diese soll mehr Speicherplatz und auch Support erhalten.
Google hat gerade eine neue Version seiner Spreadsheets vorgestellt, die unter anderem das Open-Document-Format unterstützt, das leichtere Umwandlung in PDFs und einfachere Kollaboration verspricht.
(futurezone | Reuters)