Insolvenzdatei online
Ab sofort kann sich jedermann gratis über die aktuellen Insolvenzverfahren informieren. Seit 1. Jänner bietet das Justizministerium die Insolvenzdatei online an.
Die Kosten bezifferte Justizminister Nikolaus Michalek mit 4,5 Mio. ATS [327.000 Euro] für die Investition plus jährlich vier Mio. ATS für den Betrieb. Zur Finanzierung des Projekts werden die Gerichtsgebühren für die Forderungen der Gläubiger von derzeit 170 auf 220 ATS angehoben.
"Insgesamt bedeutet die Einführung der Insolvenzdatei aber eine deutliche Ersparnis. Teure Einschaltungen, zum Beispiel in der Wiener Zeitung, fallen weg", sagt der zuständige Sektionschef im Justizministerium, Otto Oberhammer. Der Verlust für die Wiener Zeitung wurde mit rund 28 Mio. ATS beziffert.
Ab 1. Jänner erfolgen alle Bekanntmachungen von Schriftstücken und Beschlüssen nur mehr durch Aufnahme in die Insolvenzdatei. Die Rechtswirksamkeit der Konkurseröffnung tritt mit Beginn des Tages ein, der der Aufnahme der öffentlichen Bekanntmachung folgt. Eröffnungsedikte müssen an die Finanzämter, die Börse, die Finanzprokuratur, die Gläubigerschutzverbände, das Arbeitsmarktservice und das Bundessozialamt künftig nicht mehr mit der Post verschickt werden. Die Einsicht ist kostenlos, der Ausdruck kostet 110 ATS.

Mit der neuen Insolvenzdatei bekommt der Kreditschutzverband von 1870 [KSV] einen ernsthaften Konkurrenten. Der KSV bietet seinen Mitgliedern bereits seit 1998 Insolvenzdaten im Internet an.
