Kaum Probleme in Österreich
Weitgehend problemlos sind Österreichs Computersysteme ins Jahr 2000 "gesprungen". Nachdem schon am 1. Jänner keine bzw. nur kleine Pannen aufgetreten sind, wurde auch die richtige Bewährungsprobe, der erste Arbeitstag heute, Montag, vorerst ohne Probleme überstanden. Das erklärten sowohl der IT-Koordinator des Bundeskanzleramts, Otto Hellwig, als auch der Y2K-Koordinator der Wirtschaftskammer Österreich, Christian Dosek.
"Im Call-Center der Wirtschaftskammer wurden einige kleine Störungen aus dem privaten Bereich gemeldet. Vor allem in der Unterhaltungselektronik hat es Probleme gegeben, wenn neue und ältere Geräte zusammengeschlossen waren", sagte Dosek. Vereinzelt habe es auch Fehlfunktionen in Heizungssteuerungen gegeben. Vollkommen problemlos seien der Lebensmittelhandel und die Bankwirtschaft ins neue Arbeitsjahr gegangen.
"Vorbereitungen nicht umsonst"
"Die Vorbereitungen auf den Datumssprung sind nicht umsonst gewesen. Es wurde sehr gut gearbeitet. Deshalb ist nichts passiert", so Dosek. "Keine negativen Meldungen" gingen bis in die Mittagsstunden des 3. Jänner beim Bundeskanzleramt ein, erklärte Hellwig. "Es hat auch heute bisher keine Probleme mit der Umstellung auf das neue Jahr gegeben."
Positive Meldungen kamen auch von der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen-AG [ÖSAG]. Alle Tunnelanlagen mit Verkehrssteuerung, sicherheitstechnischen Einrichtungen, Beleuchtung und Belüftung funktionierten demnach "einwandfrei".
Auch die Mautkassen auf der Phyrnautobahn und der Tauernautobahn hätten den Datumssprung ohne Probleme überstanden. Insgesamt investierte das Unternehmen rund fünf Millionen Schilling, um die Anlagen Y2K-tauglich zu machen.
Keine Ausfälle
Ebenfalls ohne Störungen verlief der Jahreswechsel im Sozialministerium. Weder in der Zentralstelle noch in den nachgeordneten Dienststellen wie den Bundessozialämtern, den Arbeitsinspektoraten, den bakteriologischen-serologischen Untersuchungsanstalten und im Bundesinstitut für Arzneimittel habe der Y2K-Bug zugeschlagen, hieß es in einer Aussendung am Montag.
Entwarnung auch vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger: Vom Arbeitsmarktservice und den Krankenanstalten seien keine Störungsmeldungen eingelangt.
Keine Probleme bei Kreditkartenzahlungen
Auch die heimischen Kreditkartenorganisationen dürften den Jahreswechsel gut überstanden haben. Es habe keinerlei Rückmeldungen über irgendwelche Probleme an den Peripheriegeräten in Geschäften, Restaurants etc. gegeben, so Andreas Lesch, Y2K-Beauftragter der Diners Club Austria AG. Auch seitens anderer Diners Club-Stellen im Ausland sei ihm nichts bekannt. "Die hohen Investitionen haben sich gelohnt", so Lesch, das gesamte Diners Club-Netzwerk weltweit sei rechtzeitig einer umfangreichen Y2K-Überprüfung unterzogen worden. Auch die Visa-Service Kreditkarten AG meldet keine besonderen Vorkommnisse. Dies gelte ebenfalls für andere Geschäftsstellen weltweit, sagte Visa Austria-Sprecherin Gabriele Liegler. Für den Fall des Falles hätten aber die Partner immer noch die Möglichkeit gehabt, die Abrechnung über mechanische Geräte abzuwickeln.