Epcos macht gut gelaunt Miese
Trotz eines Rekordverlusts im Geschäftsjahr 2002 sieht sich der Elektronikkonzern Epcos im Aufwind: Für 2003 sei die Gewinnschwelle in greifbare Nähe gerückt, sagte Vorstandschef Gerhard Pegam am Donnerstag.
Dazu werde die Produktion noch stärker von Europa nach Asien verlagert. 2002 stürzte die ehemalige Siemens-Tochter mit einem Vorsteuerverlust von 72 Mio. Euro erstmals in die roten Zahlen. Im Vorjahr hatte Epcos noch einen Gewinn von 208 Mio. Euro eingefahren.
Firmenchef Pegam gab sich sehr optimistisch: "Es geht wieder bergauf." Der Preisverfall in der Elektronikbranche sei voraussichtlich gestoppt.
2003 betrachte er als Übergangsjahr, in dem ein positiven Ergebnis und ein moderates Plus beim Umsatz in Reichweite lägen. 2004 werde Epcos dann wieder normale Wachstumsraten erzielen. Pegam rechnete damit, dass die Weltmärkte bis 2005 um durchschnittlich sieben Prozent wachsen werden.

Personalabbau
Epcos will auch im laufenden Geschäftsjahr rund 170 Mio. Euro sparen. Dazu streicht der Konzern bis Ende 2003 insgesamt 1.000 Stellen in Europa, davon 700 bis 800 in Deutschland.
Die Verlagerung der Produktion von München in die Tschechische Republik sei bereits abgeschlossen; auch Standorte von Frankreich würden dorthin und nach Indien verlegt. Der Anteil der Belegschaft in Hochlohnländern Europas werde bis Ende 2003 von 40 auf 30 Prozent reduziert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. September endete, brach bei Epcos der Umsatz um 31 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ein. Als Gründe nannte der Epcos-Chef Preisverfall und Konjunkturflaute. "2002 war die tiefste Rezession in der Geschichte der elektronischen Bauelemente", sagte Pegam.
Den anstehenden Rauswurf aus dem DAX bedauerte Pegam, fügte aber hinzu: "Deswegen geht die Welt nicht unter." Epcos werde auch weiterhin zu den Schwergewichten an der Börse zählen. Die Aktionäre hätten keine negativen Auswirkungen zu befürchten.