Amerikaner und Russen im Y2K-Einvernehmen
Mit dem Jahreswechsel im Fernen Osten Russlands hat die russisch-amerikanische Zusammenarbeit zur Verhinderung eines Unfalls mit Atomwaffen ihren ersten Test bestanden.
"Alles läuft glatt, wir haben ständigen Kontakt mit Moskau", sagte Oberst Mike Therrien auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Peterson im Bundesstaat Colorado. Dort arbeitet das Zentrum für die Strategische Stabilität zum Jahr 2000, in dem russische und amerikanische Experten verhindern sollen, dass zur Jahrteswende 1999/2000 versehentlich Atomraketen aufsteigen.
Die Experten auf dem Luftwaffenstützpunkt beobachten daher gemeinsam die Warnsysteme für Raketenstarts, um eine Katastrophe zu verhindern. Der Rücktritt des russischen Präsidenten Boris Jelzin habe an ihrer Zusammenarbeit nichts geändert.
Japan
Japan ist ohne Probleme ins neue Jahr gewechselt. Das dürfte auch Krisenstäbe in Europa und in den USA freuen, die Japan als wichtigsten "Test" vor dem eigenen Datumswechsel genau beobachten.
Bisher bekannt gewordene Server-Probleme aus Neuseeland und Australien dürften innerhalb der normalen Ausfallrate in einer Situation mit extremen Traffic liegen.
Neuseeland ist offenbar ohne Probleme ins neue Jahrtausend gestartet. Wenige Minuten nach Mitternacht [12.00 Uhr MEZ] war nichts von Ausfällen bei der Strom- oder Wasserversorgung oder anderen Problemen bekannt.
Neuseeland galt wegen der Zeitverschiebung als Versuchskaninchen für andere Länder. Der Staat im Südpazifik mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern trat als erstes industrialisiertes Land ins neue Jahr ein.
Ob der Bug auswirkungen haben wird, kann allerdings seriös erst in den kommenden Wochen gesagt werden.
Lediglich die Schweizer Site Swissinfo generiert einen Bug in Neuseeland: Laut Swissinfo ist das aktuelle Datum auf den neuseeländischen Catham-Islands der 1. Januar 19100.
